Samstag, 17. Oktober 2015

Das sagt Warren Buffett zur Volkswagen-Krise


Das sagt Warren Buffett zur Volkswagen-Krise

Warren Buffett: "Wir wollen, dass unsere Manager bedenken, was wirklich zählt, nicht, ob sich etwas rechnet."
[M] mm.de; DPA, REUTERS
Warren Buffett: "Wir wollen, dass unsere Manager bedenken, was wirklich zählt, nicht, ob sich etwas rechnet."
VW-Chef Matthias Müller will den VW-Abgasskandal als Chance zum Neuanfang nutzen. Eine gute Gelegenheit, dabei ein paar Ratschläge zu berücksichtigen - zum Beispiel vom bekanntesten Investor der Welt.
Drohende Milliardenstrafen in den USA, Schadensersatzklagen von Aktionären und Autokäufern weltweit, eine gigantische Rückrufaktion und ein wohl langwieriger Kampf gegen den Imageverlust - die Liste der Probleme, die Volkswagens neuer Chef Matthias Müller wegen des Abgasskandals lösen muss, ist lang. Hinzu kommt die Herkulesaufgabe, Deutschlands größtem Industriekonzern eine neue Unternehmenskultur zu verpassen.
Da kann guter Rat nicht schaden - zum Beispiel von einem der erfolgreichsten Geldmanager der Welt: Der US-Milliardär Warren Buffett hat in seinen vielen Jahren im Geschäftsleben zahlreiche Wirtschaftsweisheiten von sich gegeben, die klingen, als hätte er sie dem Volkswagen-Management direkt ins Stammbuch geschrieben. Zum Beispiel:
"Probleme in einem Unternehmen sind wie Küchenschaben. Du findest nie nur eine einzige."
Auf ihrem Treffen in Leipzig in dieser Woche bestätigten Volkswagens Manager, was Buffett meinte: Ein Skandal - und plötzlich wimmelt es im Konzern von Baustellen. Der neue VW-Finanzchef Frank Witter nannte die drei großen finanziellen Risikoblöcke, vor denen der Autobauer nun stehe: Rückrufkosten, mögliche Strafzahlungen und teure juristische Auseinandersetzungen. Maximalsummen dazu nannte Witter nicht. Es gelte jedoch, an allen Ecken mit Einsparungen für Finanzpolster zu sorgen - nur für den Fall, dass plötzlich ein weiteres Problem auftaucht.

Die besten Sprüche von Warren Buffett - klicken Sie sich durch:

Buffetts Vergleich geht aber noch weiter: Volkswagen tut gut daran, auch nach bislang unbekannten Problemen im Konzern zu fahnden, noch bevor diese ans Licht kommen. In den USA wurden bereits Fragen zur Verletztenstatistik des Konzerns aufgeworfen, ein Thema, das mit Abgastricks überhaupt nichts zu tun hat. Vor schwerwiegenden Fehlentscheidungen in einem Konzern ist niemand gefeit:
"Menschen begehen Dummheiten, egal, wie streng die Vorschriften sind."
Damit macht Buffett klar: Fehler sind nie auszuschließen. Die bisherige Struktur des Autobauers, mit hohem Erfolgsdruck, strenger Hierarchie und einer autokratischen Führung an der Spitze, steigert aber noch das Risiko, dass solche Fehler gemacht werden.
Anders dagegen die Unternehmenskultur, die VW-Chef Müller für die Zukunft anstrebt. "Volkswagen ist keine One-Man-Show", sagte er in Leipzig. "Ein neues, ein besseres Volkswagen können wir nur gemeinsam gestalten." In einem solchen Umfeld dürften auch Fehler wie jene, die zu "Dieselgate" geführt haben, weniger werden. Oder wie Buffett sagte: "Wir wollen, dass unsere Manager bedenken, was wirklich zählt, nicht, ob sich etwas rechnet."
Das ist das Rezept für die Zukunft - doch nun ist erst einmal Schadensbegrenzung angesagt:
"Wenn Du in einer Grube stehst, solltest du aufhören zu graben."
Für Volkswagen Börsen-Chart zeigen kann es derzeit nur ein Rezept geben: Sämtliche Fehler aufdecken, Besserung geloben - und diese auch demonstrieren. Konzernchef Müller kündigte mehrfach die vollständige Aufklärung der Affäre an. In Leipzig sagte Müller, Volkswagen müsse nicht nur zu alter Stärke zurückzufinden, sondern auch zu neuer Stärke. Der Skandal sei eine Chance zur Veränderung, so der VW-Chef.
Demut sei das Gebot der Stunde, so Müller - und die Fokussierung darauf, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen: "Kein Geschäft, das glückliche Kunden hat, ist jemals gescheitert", weiß Buffett.
Doch auch für die zuletzt leidgeprüften Aktionäre von Volkswagen Börsen-Chart zeigen hat Buffett eine Botschaft parat. Sollten VW-Chef Müller und seine Mannschaft den Turnaround schaffen, so könnten auch wieder bessere Zeiten für VW und seine Aktionäre zurückkehren:
"Eine Kaufgelegenheit entsteht dann, wenn ein gutes Unternehmen plötzlich ein großes, aber lösbares Problem hat."
Heißt: Wenn Müller der Neustart von VW gelingt und die Probleme gelöst werden, dann hat auch die Aktie wieder Erholungspotenzial. Aber sachte, bevor Sie jetzt Ihr gesamtes Vermögen in VW investieren - sinnvoller ist es, in kleinen Schritten über einen längeren Zeitraum vorzugehen: "Der größtmögliche Fehler an der Börse ist es, Aktien aufgrund aktueller Schlagzeilen zu kaufen." Wir lernen: Ganz gleich, wie es kommt, das Orakel aus Omaha hat eben immer recht.



http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/kluger-rat-was-warren-buffett-zur-volkswagen-krise-sagt-a-1058128.html

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