Donnerstag, 2. Juni 2016

Die größten SEO-Fehler des deutschen Mittelstands 2016

Die größten SEO-Fehler des deutschen Mittelstands 2016
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13.05.2016, 11:25 Uhr
Zum zweiten Mal hat die SEO-Agentur Mindshape eine umfangreiche Untersuchung von 3.500 Websites deutscher Mittelstands-Unternehmen hinsichtlich ihrer Suchmaschinenoptimierung durchgeführt. Außerdem wurde ein Vergleich zur letztjährigen Untersuchung vollzogen, der aufzeigt, dass immer noch viel Verbesserungsbedarf besteht.


(Bild: Shutterstock)
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Der mIndex-Studie 2016 liegt der gleiche Datenumfang zugrunde wie bei der letztjährigen Untersuchung. Dafür hat die SEO-Agentur Mindshape die Websites von den selben 3.513 Unternehmen aus 15 verschiedenen Branchen analysiert, die in allen 16 deutschen Bundesländern angesiedelt sind, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erzielen.
Von den über 3.500 Websites wurden 495 von der Analyse ausgeschlossen, da sie laut Mindshape für Suchmaschinen aus unterschiedlichen Gründen nicht auslesbar waren. Insgesamt wurden 22.497 URLs ausgewertet, wobei auch das Impressum, die Startseite und die Datenschutzerklärung dazu zählen.

Studie zeigt SEO-Fehler von deutschen Unternehmen auf. (Bild: Mindshape)
Wie auch im Vorjahr, wurden von jeder der untersuchten Websites „fünf bis neun URLs zufällig ausgelesen“. Diese URLs wurden anschließend hinsichtlich diverser Faktoren wie Crawlability, der zugrunde liegenden Technik, Content, OffPage oder Social Media untersucht. Auf diesem Wege will die Agentur den „Ist-Zustand deutscher Unternehmenswebsites in Bezug auf deren Online Marketing“ darstellen.
Die untersuchten Faktoren wurden in einen Index gegossen, um den Optimierungsgrad der Websites vergleichbar zu machen. Die verschiedenen Faktoren wurden entsprechend ihrer Bedeutung gewichtet. Die mIndex-Benotung bewegt sich zwischen den Werten 0 und 1, wobei die 1 die beste erreichbare Note darstellt.
Die größten SEO-Fehler deutscher Unternehmen 2016
Die Erkenntnisse der SEO-Analyse zeigen auf, dass sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig getan hat. In vielen Bereichen zeigen sich ähnliche Baustellen wie 2015. Viele Faktoren könnten aber mit nur wenig Aufwand und Sensibilisierung für das Thema Suchmaschinenoptimierung nachgebessert werden.
1. SEO-Fehler: Zu wenig Content
Zu den der wichtigsten Rankingfaktoren gehört guter Content. Leider wird dieser Aspekt offenbar weiterhin von den wenigsten Unternehmen als relevant erachtet. Auf den meisten der analysierten Websites seien oft nur relativ kurze Texte zu finden. Laut Mindshape-Daten liege die durchschnittliche Wortzahl pro URL bei 223 Wörtern – sie sei minimal höher als im Vorjahr (218 Wörter).
In diesem Bereich bestehe laut Mindshape entsprechend großer Verbesserungsbedarf. Man sollte nicht vergessen, dass Suchmaschinen textbasiert sind – Text-Content spielt daher eine relevante Rolle für gute Rankings. Außerdem fehle es zudem an Titles und (Meta-)Descriptions.

SEO-Fehler: Es wird immer nicht realisiert, das Content King ist. (Screenshot: Mindshape)
2. robots.txt: Weiterhin Nachholbedarf bei der Crawlability

Vielen robots.txt-Dateien fehlt fehlt eine XML-Sitemap. (Screenshot: Mindshape)
Ein weiterer Kritikpunkt, den Unternehmen sich zu Herzen nehmen sollten, ist die Integration einer robots.txt. Mithilfe dieser Datei können Suchmaschinen Websites gesteuert crawlen. 2016 setzen nur 58 Prozent der untersuchten Seiten eine robots.txt ein. Das ist zwar ein Zuwachs von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hier verschenke man aber viel Potenzial und sei bezeichnend dafür, dass „nicht einmal rudimentäre Optimierungen auf einer Domain stattfinden“. Unser Artikel „Was ein SEO über die robots.txt wissen sollte“, liefert weitere Infos zum Thema.
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SEO 2016: Die großen Trends der Suchmaschinenoptimierung3. SEO-Fehler: ALT-Attribute fehlen auf vielen Seiten
Nichts geändert hat sich an der Verwendung von ALT- und Title-Attributen, die für die Erkennung von Bildinhalten relevant sind. Nur auf 15 Prozent der Websites wird das ALT-Attribut benutzt. Angesichts dessen, dass durch die Verwendung von ALT-Attributen ein besseres Ranking in den SERPs möglich ist, zeigt sich wiederum verschwendetes Potenzial, das sich leicht beheben lässt – mithilfe von SEO-Plugins ist das Ganze sogar automatisierbar.
4. Webanalyse – viele Unternehmen tappen im Dunkeln
Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen tappt im Dunkeln, wenn es um Besucherzahlen und die Analyse von datenbasiertem Marketing geht. Wie im Vorjahr nutzen nur 48 Prozent der untersuchten Unternehmen Tools zur Webanalyse.
5. Social Media ist auch 2016 der schwächste Teilbereich





Social Media ist bei vielen noch nicht angekommen. (Screenshot: Mindshape)
Ein Faktor, der nur indirekt mit Suchmaschinenoptimierung zu tun hat, aber immer relevanter wird, ist die Nutzung von Social-Media-Marketing. So verlinken nur 36 Prozent der Unternehmen von ihrer Startseite zu ihrem Facebook-Profil. Immerhin: Im Vorjahr lag der Wert noch bei 31 Prozent. Angesichts seiner schon jetzt großen und weiterhin wachsenden Bedeutung sei dieser Wert aber immer noch zu gering.
Positive Beobachtungen
Auch wenn noch viel Verbesserungspotenzial vorhanden ist, zeigt die Untersuchung auch, dass viele Websites hinsichtlich der Technik verbessert werden konnten. Außerdem steigt die Verwendung von HTML5-Elementen an: Während 2015 nur 16 Prozent der Websites auf den Webstandard gesetzt haben, liegt der Wert im aktuellen Ranking bei 30 Prozent. Ebenso wuchs die Verwendung responsiver Websites von 15 Prozent im Vorjahr auf immerhin 27 Prozent in 2016.
In der Studie ist zwar immer noch von „großem Optimierungspotenzial“ die Rede, ob Unternehmen aber auf mobiloptimierte Websites verzichten, geht aus diesem Wert nicht hervor.
Fazit: Unternehmen verschenken viel Potenzial
Auch wenn es in manchen Bereichen der Suchmaschinenoptimierung kleine Verbesserungen zu beobachten sind, verpassen Unternehmen weiterhin viele – oft schnell umsetzbare – Möglichkeiten, sich im Netz besser aufzustellen. Der durchschnittliche mIndex liegt bei 0,39 – ein Wert, der zeigt, dass deutsche Unternehmen viel Umsatzpotenzial mit ihren Websites verschenken.

Sonntag, 22. Mai 2016

Haftung für fremde Bilder: Was das Amazon-Urteil für andere Plattformen bedeutet


Haftung für fremde Bilder: Was das Amazon-Urteil für andere Plattformen bedeutet
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13.04.2016, 14:00 Uhr
Amazon ist für rechtswidrige Bilder seiner Verkäufer haftbar – das hat das Landgericht Berlin kürzlich entschieden und den Algorithmus als Grund genannt. Was bedeutet das Urteil für andere Plattformen, die ähnlich agieren?

Mit der Abschaffung des Mindestbestellwerts gehören Sammelbestellungen bei Amazon jetz…


Warenlager bei Amazon. (Foto: hnnbz / flickr.com, Lizenz: CC-BY )
Es war eine empfindliche Niederlage für den zweitgrößten Onlinehändler der Welt: Vor dem Landgericht Berlin unterlag Amazon kürzlich dem Davidoff-Konzern. Der hatte geklagt, weil ein Verkäufer auf der Webseite des US-Händlers ein Bild veröffentlichte, an dem Davidoff die Nutzungsrechte besitzt.
Der Argumentation Amazons, dass man nicht für das Verhalten seiner Verkäufer verantwortlich sei, folgte das Gericht nicht: Durch seinen Algorithmus nehme es Einfluss auf die Bilderauswahl, hieß es in der Begründung des Urteils. Damit sei der Onlinehändler auch für Verstöße gegen Nutzungsrechte haftbar.
„Zu erwarten war das Urteil in dieser Form nicht“, sagt Kilian Kost, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke in Köln. Mit der Entscheidung haben sich die Richter von der bisherigen Richtlinie verabschiedet, dass Plattformen erst bei Kenntnis eines Verstoßes haften. Durch das aktuelle Urteil hafte ein Plattformbetreiber nun schon vor Kenntnis, sagt Martin Bahr von der Kanzlei Dr. Bahr.
Die Argumentation des Landgerichts Berlin sei nicht komplett von der Hand zu weisen, sagt Kilian Kost. Die juristisiche Spitzfindigkeit, um die es sich hier dreht: Ist ein Algorithmus vom Mensch gemacht oder von einer Maschine? „Das Landgericht Berlin argumentiert, dass es nicht darauf ankommt, wer einen Algorithmus erstellt hat“, so Kost. „Dann haftet der Betreiber wie ein Mensch.“
Was andere Plattformbetreiber nun erwartet
Was bedeutet das nun für andere Plattformen? Müssen sie alle Fotos erst prüfen, bevor sie auf der Seite angezeigt werden?
Bleibt es bei der Argumentation des Landgerichts Berlin, könnte das tatsächlich passieren. Bahr macht das am Beispiel von Google deutlich: In der Bildersuche seien Inhalte klar als fremde Elemente erkennbar, die Links gehen auf fremde Webseiten. Wenn die Suchmaschine aber nun stärker in den Verkaufsprozess eingreife, indem sie beispielsweise bei Hotelbuchungen Thumbnails von den jeweiligen Übernachtungsmöglichkeiten zeige, wäre sie nach dem Urteil des Landgerichts Berlin auch für rechtswidrige Inhalte haftbar. „Das Urteil ist für diejenigen relevant, die sich die Inhalte ihrer Verkäufer zu Eigen machen“, so Bahr.

„Das Urteil ist nur konsequent“


Das Beispiel lässt sich auch auf Händler wie Ebay und Co. übertragen. „Wenn sich die Ansicht durchsetzt, dann ist nicht nur Amazon betroffen, sondern auch alle anderen Plattformen, auf denen Bilder per Algorithmus verteilt werden“, so Kilian Kost. Zwar räumen Verkäufer die Nutzungsrechte an einem Bild gewöhnlich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ein. In einem Fall wie bei Davidoff funktioniert dies allerdings nicht: „Amazon konnte keine Rechte an den Bildern erwerben, weil der Händler dafür nicht befugt war“, so Bahr. „Das Urteil ist also nur konsequent.“
Plattformen wie Facebook, bei denen ein Nutzer etwa ein Profilbild eigenverantwortlich hochlädt und nicht der Algorithmus über die Anzeige bestimmt, sind von dem Urteil übrigens nicht betroffen: Weil die Seite dort nicht aktiv eingreift, haftet dort weiter der User, der Plattformbetreiber nach wie vor erst bei Kenntnis.
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Amazon-SEO: Der ultimative Ratgeber für EinsteigerWarum man das Amazon-Urteil nicht überbewerten sollte
Allerdings stellt sich die Frage, ob das Urteil in höheren Instanzen bestehen bleibt. „Gar keine rechtsverletzenden Inhalte auf seiner Seite zu haben, lässt sich auf einer Plattform mit externen Verkäufern kaum vermeiden“, sagt Kost. Er zeigt sich gegenüber dem Urteil skeptisch: „Ob der Gesetzgeber gewollt hat, dass ein Algorithmus eine Plattform haftbar für Dinge macht, von denen sie keine Kenntnis hat, wage ich zu bezweifeln.“
Bevor der Bundesgerichtshof nicht über den Fall entschieden hat, ist das Urteil daher auch noch nicht richtungsweisend. Er könne sich auch vorstellen, dass die Gesetzgebung einfach entsprechend angepasst werde, damit ein Händler nicht automatisch für Fehler seiner Verkäufer hafte, so Kost.

Gerade für kleinere Plattformen, die keinen ganzen Apparat an Rechtsanwälten beschäftigen, wäre das eine gute Nachricht.

http://t3n.de/news/haftung-fuer-fremde-bilder-amazon-urteil-landgericht-berlin-696514/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Fühlst+du+dich+sicher+im+Social+Web%3F

Dienstag, 17. Mai 2016

Controlling in Internet-Agenturen: Warum Stundenerfassung Quatsch ist


Controlling in Internet-Agenturen: Warum Stundenerfassung Quatsch ist [Kolumne]
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12.05.2016, 19:07 Uhr
Lange dachte ich, der einzige Weg, eine Internet-Agentur aus Kostensicht effizient zu führen, wäre ein möglichst umfassendes Controlling. In einer Agentur muss das zwingend auf der eingesetzten Zeit der Mitarbeiter basieren, die für Projekte eingesetzt wird. Nach und nach realisiere ich jedoch, dass das, was eigentlich Entscheidungsgrundlage für Effizienzsteigerungen und Verbesserungen sein sollte, regelrecht kontraproduktiv ist. In der Transformiert-Kolumne lest ihr, warum.

(Foto: Shutterstock)
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Verkaufen von Zeit, wenn Business-Value gefragt ist
Seit jeher rechnen wir in der Digitalwirtschaft unsere Leistungen nach Zeit ab. Wir setzen je nach Rolle des Mitarbeiters (Developer, Integrator, Projektmanager, Berater etc.) einen Preis pro Zeiteinheit fest und verrechnen dann die eingesetzte Zeit entsprechend. Die Mitarbeiter haben eine gewisse Arbeitszeit zu leisten, erhalten für diese definierte Zeit auch ein Gehalt und verursachen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Agentur auf diese Weise den Hauptteil der Kosten. Das scheint in sich geschlossen logisch und stringent.

Eine genaue Abrechnung der Zeit bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. (Foto: Apple)

„Meist sieht die Soll-Kalkulation von Agenturen nicht so aus wie die Realität.“

Der Kunde hingegen will ein Deliverable erhalten. Er will ein Gewerk oder ein Resultat erhalten, das er für sein Business einsetzen kann. Es soll von möglichst guter Qualität sein und möglichst schnell geliefert werden. Es soll ihm einen Nutzen stiften, der ihn in seinem eigenen Geschäft einen Vorteil verschafft. Das Deliverable soll also einen Business-Value haben. Im Idealfall deckt das Entgelt, das der Kunde für den Business-Value des Deliverables zu zahlen bereit ist, den Preis, den die Agentur für die Summe der dafür aufgewendeten Zeit verlangt. Alle sind zufrieden.

Jetzt ist das mit dem Idealfall wie mit dem Wolf in der Schweiz: Er kommt nur selten vor. Die Regel ist eher, dass entweder der Kunde oder die Agentur die Erwartungen zurückschrauben muss. Meist sieht die Soll-Kalkulation von Agenturen nicht so aus wie die Realität. Die Realität ist meist signifikant schlechter.
Pseudo-Controlling
In vielen Agenturen kommt daher irgendwann in diesem Punkt eine gewisse Bewegung rein. Man sensibilisiert sich gegenseitig für das Thema, rechnet sich vor, was man für Margen hätte und was man mit dem Geld alles tun könnte, wenn man denn nur alle Stunden, die auf das Projekt gebucht wurden, auch abrechnen könnte. Ein solides Dienstleistungs-Controlling habe ich bisher nur ganz selten gesehen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Leute, die im Agentur-Management sind, haben in den seltensten Fällen das notwendige Wissen zur Kostenrechnung. Dass die Branche mit ihren Eigenheiten (aus der Sicht der Old Economy) noch jung ist, tut dann sein Übriges dazu. Es fehlen schlicht etablierte Konzepte wie wir sie zum Beispiel in der industriellen Produktion kennen. Und so sind denn mehr oder minder kreative und ausgefeilte Konzepte im Einsatz, um zumindest einen gewissen Anhaltspunkt über die Rentabilität der Projekte zu erhalten.
Spannend finde ich, dass meist die Resultate von Projekt zu Projekt wieder anders interpretiert werden. Bei Projekten, die grundsätzlich gefallen, aber im Minus sind, werden dann allerlei Soft-Factors „rein-monetarisiert“ (zumindest mental). Projekte, welche in Ungnade gefallen sind, bleiben dies meist auch, wenn sie rentabel sind. Das finde ich persönlich nicht einmal unsympathisch, auch wenn es aus objektiver Sicht grober Unfug ist, zeigt es doch, dass die ökonomische Komponente nicht immer über allem steht.
Stundenerfassung

„Die Mutter jeder Kostenrechnung ist die Stundenerfassung.“

Die Mutter jeder Kostenrechnung ist dabei eben diese Stundenerfassung. Bei den allermeisten Mitarbeitern höchst unbeliebt. Denn zum einen fordert sie vom Mitarbeiter eine ganze Menge Disziplin ab, zum anderen ist sie von der Arbeitsweise her nur für ganz wenige Mitarbeiter geeignet. In Agenturen lebt vieles von Impulsen, von schnellen und von langsamen Phasen. Das konstante Tracken von Zeit versucht hier Fakten zu schaffen, wo gar keine klaren sind. Denn die aufgewendete Zeit steht meist nur in sehr abstraktem Zusammenhang zum Deliverable und damit zum Business-Value für den Kunden. Und genau das ist der Kern des Problems. Denn der Kunde versteht meist nicht, warum Feature A bedeutet, dass x Stunden eingesetzt werden müssen. Nicht, weil er es beurteilen könnte, nein, sondern weil das Feature A für ihn einen gewissen Business-Value hat. Liegen die Kosten für ihn nicht im Verhältnis zum Business-Value, versteht er den Aufwand nicht. (Nicht zu verwechseln mit dem Kunden vom Typ „Viel Ahnung von nichts“, der einfach alles ganz einfach findet und jeden Aufwand in Frage stellt).


Nicht immer lässt sich der Umfang eines Software-Projekts gut einschätzen.
Erst recht schwierig wird es, wenn die aufgewendete Zeit schwankt. Aber genau das ist eben Software-Development; nur annähernd einschätzbar. Wer etwas anderes behauptet, hat bisher nur Templates integriert. Der Kunde geht aber davon aus, dass jeder Schritt völlig kalkulier- und einschätzbar ist. Er ist sich der teilweise explorativen Art dieser Arbeit nicht bewusst. Als hätte der (pflichtbewusste) Developer darunter nicht schon genug zu leiden, kommt jetzt auch noch die Agentur und pfercht ihn in das Korsett der Stundenerfassung. Toll sind auch die peinlich genauen Rapporte, darauf fußende Gespräche, wenn die Zeiten schlecht sind. Das sind alles Dinge, die wirklich gute Entwickler meiden wie die Pest. So auf jeden Fall meine Erfahrung.
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Und diese Stundenerfassung fördert eben gerade die falsche Auslese. Werden Zeiten genau getrackt, und jede Fehlzeit angemahnt oder „besprochen“, wird der Entwickler dazu übergehen, übertrieben zu schätzen. Die Agenturleitung wird dann zwei, dreimal mit diesen Schätzungen in Pitches gehen und merken, dass sie völlig überteuert sind. Beim nächsten Pitch lassen sie die Schätzung der Entwickler im Raum stehen und machen einen günstigeren Preis. Das Controlling wird dann aber trotzdem auf diesen Preis setzen und wieder bekommt der Entwickler die Kritik ab. Das sind die typischen Trampelpfade, die sich ergeben. Ein idealer Nährboden für Frustration für alle.
Zudem, wird die Arbeitszeit so detailliert getrackt, ergeben sich in der Regel eine Menge Überstunden. Die Mitarbeiter, die viel Zeit brauchen und daher lange im Office bleiben, haben viel Überzeit, jene, die wenig Zeit geloggt haben, stehen in einem schiefen Licht. Es liegt aber in der Natur eines guten Entwicklers, dass er eben in kürzerer Zeit bessere Deliverables abliefert. Misst man mit der Skala „Mehr Zeit geloggt gleich mehr Einsatz“, belohnt man konsequent die falschen. Und die guten Entwickler gehen über kurz oder lang.
Minimale Zeiteinheit: Ein Tag

Wird Arbeitszeit in einer Agentur sehr genau erfasst, entstehen schnell Überstunden. (Foto: Shutterstock )
Was kann man dagegen tun? Ich denke: jede Menge. Anfangen würde ich damit, dass ich nur noch Arbeitstage logge und diese Tage auch nicht vom Entwickler selbst sondern vom Teamleiter. Das bedingt ganz bewusst ein paar Dinge:
  1. Sensibilisierung beim Kunden Der Kunde wird, vor allem mit mittleren und kleinen Agenturen, erstmal nicht verstehen, dass man die Zeiterfassung nur auf einen Tag genau macht. Es kostet doch jede Stunde. Erklärt man ihm aber, dass Softwareentwicklung keine exakte Wissenschaft ist und dass die Stundenerfassung sehr viele negative Effekte hat, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das sehr wohl verstanden wird.
  2. Ein Tag ist ein Tag Es liegt in der Natur unseres täglichen Lebens, dass es solche und solche Tage gibt. An manchen Tagen gelingt alles und an anderen einfach fast nichts. Das muss man auch im Projektgeschäft akzeptieren. Indem man alle Tage einfach als eine Einheit loggt, gleicht man eine aufkeimende (mentale) Erwartung aus, es müsse immer alles gleich super laufen. Thomas Layh schreibt dazu in seinem Blog :
    „Wir sind keine Maschinen, wir nutzen sie nur zur Arbeit.“

    Mit dem viel unschärferen Zeit-Tracking in Tagen statt Stunden trägt man diesem Umstand Rechnung.
  3. Überstunden gibt es keine Werden keine Stunden getrackt, gibt es auch keine Überstunden. Das heißt nicht etwa, dass der Mitarbeiter, wenn es das Projekt erfordert, mal nicht länger Arbeiten müsste. Wie gesagt, ist ein Tag ein Tag. Manchmal ist es halt so, dass man sich durchbeißen muss, an anderen Tagen kann man das wieder kompensieren. Für das Management von Agenturen sind Überstundenberge ein Gräuel (zu Recht). Durch das Tracking in Tagen ist der Mitarbeiter selbst verantwortlich, möglichst schnell einen Zeitausgleich zu machen. Das Agentur-Management ist gefordert, diese Freiräume auch zu gewährleisten. Der Benefit ist für Mitarbeiter wie auch die Agentur groß; Der Mitarbeiter hat weniger Druck und Stress und die Agentur muss sich nicht mit Stundenabrechnungen, Überzeitdiskussionen etc. herumschlagen. Und weniger Ärger für alle ist es allemal.
Paradigmen-Wechsel im übergeordneten Sinn
In meinem Artikel zum Tag der Arbeit habe ich geschrieben, dass wir in der Wirtschaft ein Modell finden müssen, das den Wert der Arbeit nicht mehr primär an die mit Arbeit verbrachte Zeit knüpft, da die Effizienzgewinne durch die technologischen Fortschritte die notwendige Arbeitszeit seit Jahrzehnten verkürzt. Das wird auf Dauer von unserem System her nicht gut gehen. Es wird immer weniger Zeit der Menschen benötigt, um Wertschöpfung zu generieren.
Der Mensch selbst wird aber weiter benötigt. Wir täten also gut daran, das Entgelt für die Arbeit eines Menschen möglichst bald an den Business-Value zu knüpfen. Ich weiß schon, dass das kein leichtes Unterfangen ist. Nicht von ungefähr kommen immer mehr Dienstleistungen als Produkt oder Flat-Rate-Services daher. Der Kunde kann den Zusammenhang zwischen Business-Value und zu entrichtendem Entgelt schlicht viel besser einschätzen.
Modularisierung von Dienstleistungen
In Agenturen mit stark repetitivem Arbeiten kann man das schon recht einfach umsetzen, indem man die Dienstleistungen modularisiert und auch in der Entwicklung und Produktion versucht, möglichst konfigurierbaren und damit universell einsetzbaren Code zu erstellen. Damit rückt dann auch die Zeiterfassung in den Hintergrund, weil ein solches Vorgehen den Aufwand für Features sowieso stark reduziert. Der Preis für die Funktionalität richtet sich weiter nach dem Business-Value für den Kunden.

Und dieser Value sinkt nicht, nur weil man weniger Aufwand hatte, um das Feature bereitzustellen. Und damit wären wir wieder bei dem, was wir in Agenturen ja eigentlich wollen: mehr gesunde Effizienz, mehr zufriedene Mitarbeiter und Kunden und mehr Gewinn am Ende des Jahres.

http://t3n.de/news/controlling-internet-agenturen-692507/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Diplom%3F+Brauchst+du+nicht%21

Dienstag, 10. Mai 2016

Backlinks: 10 Punkte, die sich beim Linkaufbau in den letzten Jahren verändert haben


Backlinks: 10 Punkte, die sich beim Linkaufbau in den letzten Jahren verändert haben
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20.04.2016, 11:54 Uhr
Backlinkaufbau ist für Suchmaschinen-Optmierer ein wichtiger Faktor, um der zu stärkenden Website mehr Strahlkraft – sprich Sichtbarkeit in der Google-Suche – zu verleihen. In den letzten Jahren hat sich auf diesem Gebiet viel getan. SEO-Experte Jayson DeMers wirft einen Blick auf die Entwicklung der letzten Dekade des Aufbaus von Backlinks.


(Foto: Shutterstock)

SEO: Backlinkaufbau ist sauberer geworden, dank Google
Dass (gute) Backlinks ein Zeichen von Qualität darstellen, ist kein Geheimnis. Aus diesem Grund bestand einst ein Großteil der SEO-Maßnahmen aus dem schon immer unseriösen Backlinkhandel , dem Anlegen von großen Website-Netzwerken und dem Einsatz von Bots, die Links automatisch auf diversen Websites und in Foren setzten, um auf diese Weise möglichst viele Backlinks und „Linkjuice“ für Websites zu erhalten. Spätestens seitdem Google seine Qualitätsinitiative in Form der Penguin-Updates lancierte, ist der Aufbau von Linknetzwerken und die Arbeit mit ähnlichen Tricks um einiges schwieriger und riskanter geworden.
1. Unseriöser Backlinkaufbau: Penalties sind härter geworden

Die Generierung von Backlinks über das Setzen von Links auf beliebigen Website ist nicht mehr zeitgemäß. (Bild: Shutterstock )
Im Zuge der Penguin-Updates haben viele Websites, die auf Linknetzwerke und andere halbseidene Methoden setzten, einen „Schuss vor den Bug“ bekommen. Die Seiten haben massiv an Sichtbarkeit verloren und werden in Sachen Sichtbarkeit um Monate oder gar Jahre zurückgeworfen. Es ist zwar möglich, dass sich Websites wieder von dem Kick ins Abseits erholen, dafür müssen sie den Linkspam aber wieder abbauen und verstärkt auf Qualität und saubere Arbeit setzen.
2. Backlink ist nicht gleich Backlink
DeMers erläutert weiter , dass es noch vor zehn Jahren egal war, woher ein Link stammte, Hauptsache er führte auf die jeweilige Seite. Sogar ein beliebig gesetzter Link in ein Forum, ein mit einem Link erweiterter Kommentar auf irgendeinem Blog, ein Artikel-Snippet mit Quellen-Link in einem automatisch aggregierten News-Feed oder einem Community-Blog, galt als wertvoll.
Heutzutage wissen Foren-Admins und Seitenbetreiber, dass Spamlinks von Google bestraft werden und achten darauf, dass diese schnell wieder von der Seite verschwinden. Falls Google sie erkennt, erhält die Seite ein „Penalty“. Außerdem werden die als Spam interpretierten Links in ihrem Wert reduziert. Erkennt Google ein Muster an Spamlinks, kann man sich darauf gefasst machen, dass eine Seite an Sichtbarkeit verliert.
3. Interne Links verlieren weiter an Wert
Dass Links von Fremddomains mehr Wert besitzen als Links von der eigenen, war seit jeher so, da externe Verlinkungen ein Zeichen von Glaubwürdigkeit darstellen. Interne Links hingegen sind praktisch, um den Leser auf weitere interessante Artikel und Landinpages aufmerksam zu machen. Doch um die eigenen Seiten zu stärken, besitzen sie heute so wenig Wert wie nie, so DeMers.
4. Gastartikel: Die beste Art, wertvolle Backlinks zu erhalten

Gastartikel sind der „Goldstandard“, so DeMers. (Bild: Shutterstock )
Es zeigt sich schon nach den ersten Punkten, dass es nicht mehr so leicht ist, auf die Schnelle „billige“ Backlinks zu bekommen. Um bei Google gut im Kurs zu stehen, bedarf es mittlerweile viel Aufwand – und inhaltliche Qualität. Um wertvolle Links zu erhalten, sollte man Gastartikel auf Fremdpublikationen veröffentlichen, meint DeMers. Sie gelten seiner Ansicht nach als Nonplusultra des Linkaufbaus. Der Fokus dieser Maßnahme liegt darauf, qualitativ hochwertigen Content zu produzieren, der Aufmerksamkeit auf sich zieht und neue Leser respektive Kunden generieren kann. Diese Art von Content bringt letztlich sogar noch mehr als nur einen SEO-Wert.
Das Verfassen von Gastartikeln zieht kein Penalty nach sich. Außerdem ist diese Art der Linkbuilding-Maßnahme weniger kompliziert als der Aufbau eines Backlink-Netzwerks. Sie funktioniert nicht in allen Geschäftszweigen, doch dort wo sie funktioniert, ist sie den Aufwand wert.
5. Guter Content ist Gold wert
Auch wenn die Gastautorschaft ein toller Link-Hebel ist und den Autor wie die Marke hinter der Person markant hervorhebt, heißt das noch lange nicht, dass jedes Medium jeden Schreiber als Gastautor zulässt. Vor allem, seitdem bekannt ist, dass genau diese Methode ein optimaler Weg des Linkbuildings darstellt, haben Medienoutlets ihre Qualitäts-Standards für Gastautoren merklich angehoben.

Beim Aufbau von Backlinks gilt: Content und Qualität sind King. (Bild: Shutterstock )
Das bedeutet, dass es immer schwieriger wird, als Gastautor in bekannten Medien aufzutreten. Es ist daher erforderlich, gute Beziehungen zu den verantwortlichen Redakteuren und Webmastern aufzubauen – und sich beim Schreiben ins Zeug zu legen.
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Das Veröffentlichen von Pressemeldungen galt als eine der weiteren „schnellen“ Linkaufbaumaßnahmen. Gibt es nur eine Kleinigkeit zu vermelden, wurde die Meldung inklusive Link auf einem der einschlägigen Hubs zur Veröffentlichung von Pressemitteilungen gepostet. Google ist diese Masche bekannt und wertet Links von Presseverteilern ab, so DeMers.
7. Risikofaktor: Link-Texte mit „harten“ Keywords
Vor Jahren war es Gang und Gäbe „harte Linktexte“ zu nutzen. Sie enthalten die relevanten Keywords und zahlten direkt auf das dazugehörige Ranking ein. Heutzutage erkennen Googles Algorithmen diese Tricks, sodass das „unnatürliche“ Setzen harter Ankertexten, um Suchergebnisse zu manipulieren, schnell erkannt wird und zur Abstrafung führt. Die Lösung ist ein natürliches Linkprofil mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ankertexte – idealerweise organischen Ursprungs.
8. Verdient euch die Backlinks
Wie schon unter Punkt 4 erwähnt, gibt es bessere Wege als Links manuell auf anderen Seiten zu hinterlassen. Neben dem Verfassen von Gastbeiträgen zählt dazu auch das Produzieren guter Inhalten auf der eigenen Webpräsenz. Produziert ihr einzigartige Inhalte auf eurer Seite, kommen die Verlinkungen fast von ganz alleine, argumentiert DeMers.
In diesem Kontext solltet ihr nicht vergessen, dass nicht nur eure Leser, sondern auch Google Wert auf gute Inhalte legt, die entsprechend gewürdigt werden.
9. Linkaufbau: Es ist leicht und kompliziert zugleich
Während Google den sauberen Linkaufbau im Grunde erleichtert hat – man muss „nur“ guten Content produzieren, veröffentlichen und teilen – ist das Unterfangen gewissermaßen auch schwieriger geworden.
Denn wenn ihr auf die Methode setzt, sich Links zu verdienen, und so darauf baut, eingehende Links durch guten Content zu erhalten, braucht ihr ein bestehendes Publikum oder zumindest ein gewisses Maß an Autorität. Als Startup oder kleines Unternehmen, das ganz von vorne anfängt, ist dieser Ansatz kaum zu bewältigen. Hier könnte Unterstützung existierender Autoritäten helfen – beispielsweise durch einen Gastbeitrag.
10. Es geht nicht nur ums Ranking
Wie diesem Artikel zu entnehmen ist, geht es nicht ausschließlich darum, die beste Position im Suchmaschinenranking zu erhalten, auch wenn dieser Faktor von besonderer Relevanz ist. Links stärken die Sichtbarkeit der Marke und die Reputation der Autoren. Auch der Referral-Traffic sei nicht zu verachten.
Wie DeMers treffend zusammenfasst, geht es mittlerweile in erster Linie darum, Kunden hervorragenden Content zu liefern, der Mehrwert liefert und wertvoll ist. Jeder Artikel auf der eigenen oder einer fremden Seite liefert mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit – und darüber hinaus eingehende Links.




http://t3n.de/news/backlinks-linkaufbau-10-punkte-699139/?utm_source=t3n-Marketing-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=t3n+Marketing-News+05%2F2016

Mittwoch, 16. März 2016

„Ich habe Klopapier zerteilt, um Geld zu sparen“: 10 inspirierende Zitate von Selfmade-Millionär Gary Vaynerchuk



„Ich habe Klopapier zerteilt, um Geld zu sparen“: 10 inspirierende Zitate von Selfmade-Millionär Gary Vaynerchuk
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12.03.2016, 17:00 Uhr
Dank cleverer Social-Media-Strategien machte Gary Vaynerchuk aus einem Weinhandel ein Unternehmen mit 60 Millionen US-Dollar Umsatz. Auf der South by Southwest (SXSW) in Austin stellte sich der 40-Jährige bei einer Q&A-Session den Fragen des Publikums. Wir waren vor Ort und haben euch zehn seiner markantesten Zitate zusammengetragen.

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Gary Vaynerchuk…
Heute führt Gary Vayner­chuk von New York aus eine 500-köpfige, nach ihm benannte Agen­tur. Vaynermedia hilft Kun­den wie Pepsi, Uni­le­ver, Bud­wei­ser und General Electric dabei, mithilfe von Social Media ihre Auf­merk­sam­keit und Verkäufe zu steigern.. Sein Wissen gibt er auch einer Community weiter: Mit sei­nem Youtube-Channel erreicht er über 150.000 Abon­nen­ten.
Neben Vor­trä­gen und Inter­views, die teil­weise mehr als 500.000 Auf­rufe pro Folge erzielen, bestü­cken knapp 200 Episoden sei­ner im Juli 2014 gestar­te­ten Serie „The AskGa­ry­Vee Show“ den Kanal. Bei Twitter ist der Reichweiten-Hero mit über einer Million Followern unter https://twitter.com/garyvee zu finden.
1. … über den Gründergeist
„Die meisten Menschen aus gutem Haus sind zu soft, um gute Entrepreneure zu sein. Ich habe mit acht Familienmitgliedern auf engstem Raum gelebt und Klopapier-Streifen zerteilt, um Geld zu sparen.“
2. … über Social Skills
„Soziale Fähigkeiten schlagen IQ und Intelligenz an jedem einzelnen Tag in meinem Büro.“
3. … über Virtual Reality
„VR ist eine Technologie, die das Potenzial hat, so groß zu werden wie das Internet. Aber nicht gleich morgen, sondern erst in zehn oder 20 Jahren.“
4. … über Snapchat
„Snapchat ist aktuell mit Abstand die spannendste Plattform. Vor allem, weil es eine völlig andere Logik besitzt, als Twitter, Facebook und Instagram mit ihrem langweiligen News-Stream-Prinzip. Die Nutzerzahlen steigen gerade rapide, deshalb sollten sich Marken dringend mit Snapchat beschäftigen.“

Gary Vaynerchuk auf der SXSW-Bühne. (Foto: t3n)
5. … über Werbung im Facebook-Messenger
„Man darf nicht den Fehler machen, vom Erfolg der Werbemöglichkeiten in WeChat im kommunistischen China auf den Rest der Welt zu schließen. Menschen in westlichen Gesellschaften wollen nicht mit BMW im Facebook-Messenger kommunizieren.“
6. … über Programmatic Advertising
„Programmatische Werbebuchung ist das schlechteste Marketing der Welt.“
 7. … über Verkäufer
„Die besten Verkäufer der Welt sind emphatisch, weil sie so verstehen, was ihre Kunden wirklich wollen, auch wenn sie es nicht aussprechen.“
8. … über Empathie
„Ihr liebt mich, weil ich euch zuerst geliebt habe.“ (Gary Vaynerchuk hatte alle Session-Besucher am Saal-Eingang persönlich begrüßt)
9. … über den Weg zum perfekten Redner
„87 Prozent aller Sprecher auf Konferenzen promoten bei ihren Vorträgen nur sich selbst oder ihre Unternehmen. Um ein guter Redner zu sein, muss man dazu bereit sein, hundertprozentig auf das Publikum einzugehen und diesem echten Mehrwert und nutzwertige Informationen liefern.“
10. Drei Bonus-Zitate ohne Übersetzung
  • Loving somebody first is the best way to success
  • Happiness drives everything!
  • Everyone is the uber for everthing. I’m the uber for humans, bitch!

Wenn ihr mehr über Gary Vaynerchuk erfahren wollt, könnt ihr um unter @garyvee auf Twitter folgen.

http://t3n.de/news/gary-vaynerchuk-2-688328/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Da+ist+für+jeden+was+dabei%21

Donnerstag, 10. März 2016

Coden ohne Bildschirm: Dieses Spielzeug vermittelt auch den ganz Kleinen erste Programmierkenntnisse



Coden ohne Bildschirm: Dieses Spielzeug vermittelt auch den ganz Kleinen erste Programmierkenntnisse
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09.03.2016, 11:28 Uhr
Mit Bauklötzen und einem kleinen Holzroboter sollen Kinder ab drei Jahren spielerisch ihre ersten Erfahrungen mit dem Programmieren machen. Wir verraten euch, was hinter dem Cubetto getauften Lernspielzeug steht.

Cubetto. (Foto: Primo Toys)




Programmieren für die ganz Kleinen: Cubetto richtet sich an Kinder ab drei Jahren. (Foto: Primo Toys)
Cubetto: Programmieren für die ganz Kleinen
Es gibt bereits einige erziehungsorientierte Programmiersprachen, die sich an Kinder richten. Mit ihnen sollen die Kids frühzeitig ihre ersten Coding-Erfahrungen sammeln können. Allerdings wird dafür in der Regel ein Computer oder Tablet benötigt. Besonders bei kleinen Kindern ist das allerdings problematisch, denn viele Eltern wollen nicht unbedingt, dass ihre Kids zu viel Zeit vor einem Bildschirm verbringen. Cubetto soll dieses Problem jetzt lösen.
Bei dem Spielzeug handelt es sich um einen kleinen Roboter mit hölzernem Gehäuse, der über eine kleine Holztafel programmiert werden kann. Dazu stecken Kinder einfach verschiedene Klötze in die Holztafel. Die einzelnen Klötze sagen dem Roboter dann, in welche Richtung er fahren soll. Kinder ab drei Jahren sollen so auf spielerische Art und Weise erste Programmiererfahrungen sammeln.
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Cubetto: Holzroboter soll per Kickstarter finanziert werden
Die Macher des Projekts hatten schon 2013 eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne für Cubetto durchgeführt. Seit damals wurde der Roboter in Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen weltweit eingesetzt. Diese Erfahrungen nutzt das Team jetzt für die überarbeitete Version des Spielzeugs. Auch der neue Cubetto soll über die Crowdfunding-Plattform finanziert werden.
Die Kickstarter-Kampagne läuft noch bis zum 7. April 2016. Das Ziel von 100.000 US-Dollar konnte aber bereits erreicht werden. Ein Cubetto-Roboter kostet derzeit 175 US-Dollar zum Vorzugspreis. Dabei handelt es sich allerdings um ein mengenmäßig begrenztes Early-Bird-Angebot. Sobald das ausverkauft ist, zahlt ihr 195 US-Dollar für Cubetto. Sofern nichts dazwischen kommt, soll Cubetto ab August 2016 ausgeliefert werden.
Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang ist unser Artikel „Spielend programmieren lernen: Lego stellt neues Roboter-Kit für Schulen vor“.
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Freitag, 5. Februar 2016

App-Markt 2015: Diese Kategorien verzeichneten das größte Wachstum


App-Markt 2015: Diese Kategorien verzeichneten das größte Wachstum
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11.01.2016, 10:35 Uhr
Die App-Analytics-Plattform Flurry hat einen Blick auf die App-Nutzung im Jahr 2015 geworfen. Nach Angaben der Yahoo-Tochter wuchs jede einzelne App-Kategorie mit Ausnahme von Mobile-Games.

App-Nutzung 2015. (Foto: Shutterstock)
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Analytics-Plattform veröffentlicht zahlen zum App-Markt 2015
Der Markt für Smartphone- und Tablet-Apps befindet sich nach wie vor im Wachstum. Das geht aus einem Bericht der App-Analytics-Plattform Flurry hervor. Im Vergleich zum Vorjahr soll die App-Nutzung um 58 Prozent angestiegen sein. Damit sank die Wachstumsrate im Vergleich zu 76 Prozent im Jahr 2014 und 103 Prozent im Jahr 2013 zwar erneut deutlich, bleibt aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
Interessanterweise sollen 40 Prozent des gesamten Wachstums der Nutzungsrate im letzten Jahr von bestehenden Smartphone- und Tablet-Nutzern gekommen sein. In den Vorjahren war der Anteil der bestehenden Nutzer am Wachstum der App-Nutzungszahlen deutlich geringer und es waren vor allem Neueinsteiger, die für Wachstum in dem Bereich gesorgt haben.



App-Nutzung: Fast alle Kategorien konnten 2015 zulegen. (Grafik: Flurry)
App-Nutzungszahlen 2015: Alle Kategorien gewinnen – bis auf Games
Alle der untersuchten App-Kategorien konnten ein Wachstum der Nutzungszahlen verbuchen. Die einzige Ausnahme bildeten Mobile-Games. Diese Kategorie verlor sogar im Vergleich zum Vorjahr, allerdings auch nur ein Prozent. Den größten Zuwachs der Nutzungszahlen konnten Personalisierungs-Apps für sich verbuchen. Satte 332 Prozent legte dieser Bereich laut Flurry im Vergleich zum Jahr 2014 zu.

Ebenfalls deutlich stärker genutzt wurden News-Apps und Apps aus dem Productivity-Bereich. In diesen Kategorien lag die Wachstumsrate bei 135 beziehungsweise 125 Prozent. Shopping-Apps wurden 2015 um 81 Prozent häufiger genutzt als noch im Vorjahr. Interessanterweise waren es vor allem Phablet-Nutzer die mehr Zeit in Apps verbracht haben. So liegt die Wachstumsrate der Nutzungszahlen von News-Apps auf Phablets mehr als fünfmal so hoch wie auf allen anderen untersuchten Geräteklassen.

http://t3n.de/news/app-nutzung-2015-studie-670040/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Werde+Content-Partner%21

Dienstag, 26. Januar 2016

Abmahnwelle droht: Weiterempfehlungs-Button auf Webseiten wettbewerbswidrig

Abmahnwelle droht: Weiterempfehlungs-Button auf Webseiten wettbewerbswidrig

foto: shutterstock.com

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Das hat jetzt das Oberlandesgericht Hamm entscheiden. Mit dem aktuellen Urteil bestätigt es die aus einem früheren Verfahren beim selben Gericht von Beobachtern abgeleitete Interpretation der Rechtslage. Allerdings hatten Juristen die bezweifelt. Sie rechnen nun mit einer neuen Abmahnwelle.
Verkäufer bei Amazon verstoßen gegen das Wettbewerbsrecht, wenn mit E-Mails, die durch die Weiterempfehlungsfunktion der Plattform versandt werden, für ihr Verkaufsangebot gegenüber Dritten geworben wird, die zuvor dem Erhalt der Werbe-E-Mails nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Auf eine entsprechende Entscheidung (Aktenzeichen 4 U 59/15) hat das Oberlandesgericht Hamm jetzt hingewiesen. Es hatte damit das Urteil des Landgerichts Arnsberg bestätigt.

Die Richter des OLG Hamm sehen in den bei Marktplätzen wie Amazon und Ebay versendbaren Empfehlungs-Mails eine unzulässige Belästigung der Empfänger, die nach dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verboten ist. Der Verkäufer müsse sein eigenes Angebot und das Portal auf mögliche Rechtsverstöße prüfen und beim Betreiber darauf drängen, dass Mängel abgestellt werden, erklären die Richter aus Hamm.
“Diese Entscheidung wird dazu führen, dass alle Anbieter auf Ebay und Amazon und vergleichbaren Portalen in den kommenden Wochen mit Abmahnungen zu rechnen haben”, erklärt der Berliner Anwalt Johannes von Rüden von der Kanzlei Werdermann | von Rüden. “Denn nach der Argumentation des OLG Hamm mache sich der Nutzer die Funktionen des Portals zu eigen. Es ist damit zu rechnen, dass Portale wie Ebay in den kommenden Wochen ihre Portale überarbeiten und die Empfehlungsfunktion abschaffen werden.“

“Diese Entscheidung wird dazu führen, dass alle Anbieter auf Ebay und Amazon und vergleichbaren Portalen in den kommenden Wochen mit Abmahnungen zu rechnen haben”, befürchtet der Berliner Anwalt Johannes von Rüden (Bild: Abmahnhhelfer.de).
Damit hat sich nun ein Anbieter von Sonnenschirmen mit seiner Ansicht vor Gericht wirklich durchgesetzt. Er hatte im September 2014 erstmals Mitbewerber wegen dieser Funktion bei Amazon und Ebay abgemahnt. In den Abmahnungen wurde auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom 12. September 2013 (Aktenzeichen I ZR 208/12) Bezug genommen. In der Entscheidung führen die Richter des BGH aus: “Schafft ein Unternehmen auf seiner Website die Möglichkeit für Nutzer, Dritten unverlangt eine sogenannte Empfehlungs-E-Mail zu schicken, die auf den Internetauftritt des Unternehmens hinweist, ist dies nicht anders zu beurteilen als eine unverlangt versandte Werbe-E-Mail des Unternehmens selbst.” Diese Rechtsauffassung untermauerte der BGH dieses Jahr bereits noch einmal, indem er auch der Klage einer Verbraucherschutzorganisation wegen der Funktion “Freunde finden” bei Facebook stattgegeben hat.
Ein erstes Verfahren wurde bereits im Dezember 2014 ohne Entscheidung vor dem OLG Hamm abgeschlossen (Aktenzeichen I-4 U 154/14). Damals kam es nicht zu einem Urteil, weil die Parteien sich darauf geeinigt hatten, dass eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben wird. Das Gericht musste daher nicht mehr über den Unterlassungsanspruch entscheiden, wie Ehssan Khazaeli von der Kanzlei Werdermann | von Rüden gegenüber ITespresso mitgeteilt und das Gericht auf Nachfrage bestätigt hat. Die Einsicht der unterlegenen Partei war aber damals offenbar darauf zurückzuführen, dass das Gericht dem Händler erklärt hat, dass er seiner Ansicht nach auch für Rechtsverstöße von Amazon haftet, wenn er dessen Marketing-Tools verwendet und wenn die Mails letztlich von einem Nutzer ausgelöst werden.
Diese Sichtweise zweifelten andere Juristen bereits damals an. Sie gingen davon aus, dass der Händler zumindest bei Amazon nicht belangt werden könne, da ihm der Versand der Mail nicht zuzurechnen sei. Er trete in der Empfehlungs-E-Mail schließlich nicht als Absender in Erscheinung und werde weder im Betreff noch im Inhalt erwähnt. Möglicherweise auch deshalb ließ es ein anderer Abgemahnter nun doch darauf ankommen und führte eine Entscheidung herbei.

Nicht nur auf diversen Marktplätzen, auch auf Firmen-Websites sieht man die nun vom OLG Hamm beanstandete Empfehlungfunktion häufig. Hier ein Beispiel von der Website des Discounters Penny (Screenshot: ITespresso).
Die fiel jetzt zu seinem Nachteil aus. Nach Auffassung des OLG Hamm enthält die Weiterempfehlungs-E-Mail doch Werbung, “da sie die zum Verkauf angebotenen Sonnenschirme der Beklagten mit ihrem Produktnamen abbilde und auf die Produktangebotsseite der Beklagten verlinke. Mit dem Aufrufen des Links werde auch die Beklagte als werbende Anbieterin sichtbar.”

Anwalt von Rüden gibt allerdings immer noch zu bedenken: “Die Weiterempfehlungs-E-Mail stammt nicht von dem Portal selbst, sondern ist eine vorgegebene E-Mail, die an jemand anderen weitergeleitet werden kann. Das wäre vergleichbar mit der Möglichkeit, einfach einen Link zu dem Produkt manuell per E-Mail zu versenden. Insoweit dürfte das Handeln eines Nutzer, der die Funktion nutzt, nicht dem Portal und dem Verkäufer zuzurechnen sein”, sagt von Rüden. “Umso überraschender ist es aber, dass das OLG Hamm das anders sieht.”


Montag, 18. Januar 2016

2016: Das Ende der Contentstrategie, wie wir sie kennen


2016: Das Ende der Contentstrategie, wie wir sie kennen

11 (plus eine) Thesen zu den dramatischen Entwicklungen, die längst im vollen Gange sind

nochmal nachdenken
Es wird große Enttäuschungen geben und immense Verluste an völlig sinnlos eingesetzten Budgets in Werbung, PR und Marketing. Denn gerade in letzter Zeit springen deutsche Unternehmen auf vermeintlich brandneue Züge auf, die tatsächlich bereits auf dem besten Weg zum Abstellgleis sind. Das ist aber auch schon fast das Einzige, was in diesen sich rasant wandelnden Zeiten sicher ist. Die Disruption ist der Normalfall, und wer linear denkt und nicht in der Lage ist, sich schnell anzupassen, wird zunächst in der Informationsflut und dann unternehmerisch untergehen. Woran liegt das, und was ist zu tun? Tatsächlich ist etliches, was ich hier zusammengetragen habe, im Prinzip alles andere als neu. Vieles davon sagen meine Kollegen und ich buchstäblich seit Jahren. Manches folgt schlicht ganz grundlegenden Gesetzmäßigkeiten, spitzt sich aber im Detail immer mehr zu. Doch einige gängige Lehrmeinungen haben sich mittlerweile überholt. Hier sind meine elf Thesen zu Contentstrategien und Contentmarketing im Jahr 2016.
1. Es gibt längst viel zu viel Content, aber die Aufmerksamkeit wächst nicht mit
Es kann so nicht weitergehen, das ist also ganz klar. Ob nun tatsächlich so strategisch und konsequent, wie es sein sollte, oder nicht: Im vergangenen Jahr sind meiner Wahrnehmung nach mehr Unternehmen als je zuvor in Deutschland in die Themen Contentstrategie und des Contentmarketings eingestiegen. Das bedeutet zum einen: Wer noch nicht soweit ist, hat immer weniger Zeit. Doch andererseits gibt es für immer mehr Inhalte auch nicht immer mehr Aufmerksamkeit. Deswegen müssen sich nicht nur die Einsteiger in das Thema schon ganz anders aufstellen als ihre Vorreiter vor ein, zwei oder noch mehr Jahren. Auch diejenigen, die bereits gut unterwegs sind und konsequent Inhalte über verschiedene Kanäle spielen, müssen ihre Strategie früher oder später überdenken und womöglich ganz neu planen.

2. Content ist überflüssig. Es lebe der Nutzen!
Natürlich ist im Grunde alles „Content“, was in irgendeiner Form medial dargestellt oder auch nur geäußert wird. Doch wer in die Klagen einstimmt, dass hochwertige Contentstücke immer schwieriger ihre Empfänger finden, dagegen triviale Sinnsprüche und banale Tiervideos sich tausendfach verbreiten, sollte schleunigst aus seiner Opferrolle herauskommen. Erstens liegt es nicht in der Natur anspruchsvoller Essays, sich viral unter einem Millionenpublikum zu verbreiten. Zweitens zählt in dieser ständig steigenden Informationsflut eigentlich nur noch eines: Der Nutzen für den Empfänger; und zwar der, der sich unmittelbar erkennen lässt. Das ist natürlich gar nichts Neues. Doch die Auswirkungen werden immer dramatischer. Wo sich Menschen früher womöglich noch einige Sekunden Zeit nahmen, um sich auf irgendwelche Abstraktionsebenen vermuteten Wertes von Informationen zu begeben, muss dieser heute blitzartig erkennbar sein.

3. Wenn es keine Story hat, kann es weg
Jede gute Geschichte, jedes noch so kleine Stück Inhalt braucht einen roten Faden. Gute Kommunikation erzählt Geschichten über mehrere Medien und Plattformen hinweg. Storytelling, ich wiederhole es gerne noch einmal mehr, bedeutet keinesfalls, weitschweifige Fabeln daherzulabern. Innere Stringenz, Spannungsbögen, Wiedererkennbarkeit, Identifikationspotential: Alles, was zu einer guten Geschichte gehört, braucht auch die Unternehmenskommunikation.

4. Wenn es kein Gesicht hat, kann es weg
Zu einer guten Geschichte gehören Protagonisten, „Helden“. Persönliche Bindungen entscheiden darüber, wie Marken wahrgenommen werden und wie die Menschen einem Unternehmen vertrauen. Manager und Mitarbeiter müssen digitaler werden – dringend! Ich habe es erst kürzlich hier gesagt, und ich werde es in diesem Jahr noch öfter wiederholen: Die digitale Kompetenz der Protagonisten in deutschen Unternehmen ist zum größten Teil viel zu niedrig, erst recht im internationalen Vergleich. Das Marketing kann in sozialen Netzwerken nichts reißen, wenn die Gesichter der Firmen sich weiter in der analogen Welt verschanzen.

5. Die Form des Inhalts muss sich ändern
Das zuvor Beschriebene bedeutet auch: Kurze, schnell erfassbare Inhaltsstücke, die auf mehreren Ebenen den Intellekt und die Sinne ansprechen, gewinnen an Bedeutung. Die Ansprüche der Nutzer an Ästhetik und technische Aufbereitung steigen. Multimediale Formen gewinnen an Bedeutung. Alles oft gesagt, fast schon zu platt. Aber leider hat das Marketing in vielen Unternehmen es immer noch nicht begriffen. – Bedeutet das jetzt, dass Ratgeber-Stücke, wie etwa auch dieses hier, komplett irgendwelchen Echtzeit-Formen oder 360-Grad-Videos weichen müssen? Das glaube ich wiederum auch nicht. Jede Form hat ihr Publikum, aber man muss wissen, für wen man publiziert und warum. Und lange Lesestücke (auch die in diesem Blog) brauchen flankierende Medien, Austausch sowie Formen an anderer Stelle und ein persönliches Netzwerk darum herum, denn:

6. Eine Plattform ist nicht genug
Ich beobachte es derzeit bei vielen Unternehmen: Da ist nun endlich der Wert einer Contentstrategie erkannt, und so wird erst einmal an der eigenen Website gefeilt und ein Corporate Blog aufgebaut. Die dort publizierten Inhalte könnte man geradeso gut mit der Hauspost auf Papier verteilen, denn außerhalb der Firma werden sie kaum gelesen. Es fehlt die Verbreitung. Es fehlt das Bewusstsein dafür, dass man potentielle Nutzer und Kunden dort treffen muss, wo sie sich selbst aufhalten wollen und wo sie im Moment ein bestimmtes Bedürfnis haben.

7. Es gibt nicht eine einzige Lösung für alle und alles
Personalisierte Inhalte, die sich auf den jeweiligen Nutzer und dessen Customer Journey beziehen, sind das eigentlich Wichtige in diesen sich schnell wandelnden Zeiten. Das gilt natürlich vor allem dort, wo Umsätze erzielt und Waren oder Dienstleistungen verkauft werden sollen. In der Tat gibt es immer noch Unternehmen, die ihre Inhalte im Web so präsentieren, als wären sie in Blei gegossen und auch genauso unflexibel. Selbst den Spruch „Unsere Kunden besuchen unsere Website sowieso nicht mobil“ hört man nach wie vor. Dabei wäre das Ganze so einfach, wenn die Nutzerdaten und sozialen Signale, die einfacher denn je zu gewinnen sind, auch verarbeitet würden. Ist aber nicht so. In deutschen Firmen wird viel von „Industrie 4.0“ und „Internet der Dinge“ (IoT). Die tatsächlichen Auswirkungen, vor allem in der Unternehmenskommunikation, der Kundengewinnung und des Kundenservices sind so gering, dass sie selbst mit der Lupe kaum zu finden sind – von wenigen Ausnahmen wie immer abgesehen.

8. Marken verlieren an Bedeutung – es lebe die Marke!
Markenbindung ist immer schwerer herzustellen und zu halten. Menschen treffen Kaufentscheidungen aufgrund ihrer Bedürfnisse und des angenommenen Nutzens – nicht aufgrund eines Labels oder einer früheren Kaufentscheidung. Wenn es aber einmal gelungen ist, eine Marke mit einem solchen Nutzen sozusagen aufzuladen und (auch mittels persönlicher Bindungen!) wirkliches Vertrauen herzustellen, dann ist der Nutzer und Käufer dankbar für einen solchen Leuchtturm in der Flut der Angebote.

9. Wer Findbarkeit sagt, darf nicht nur an Suchmaschinen denken
Suchmaschinenoptimierung mit nützlichem Content wird häufig vernachlässigt, ebenso die Bedeutung von Mobiltauglichkeit, Ladezeiten und anderen Faktoren für das Google-Ranking. Doch was Unternehmen oft völlig vergessen: Menschen bewegen sich oft in den mehr oder weniger geschlossenen Universen einer Plattform und suchen dort direkt nach Stichworten und Themen. Die direkte Sucht auf YouTube hat beispielsweise dramatisch an Bedeutung gewonnen. Hashtags auf Instagram entscheiden darüber, wie gut Fotos zu einem Thema gefunden werden. Allerdings: zu viele oder falsch eingesetzte Hashtags sind eher kontraproduktiv, auch in anderen Social Media. Wie immer macht der passende Einsatz die Musik! – In diesem Bereich wird sich in Zukunft noch viel tun, und darauf sollten Sie genügend Aufmerksamkeit verwenden.

10. Die User laufen vor dem Marketing davon – aus Gründen
Sobald irgendwo ein neues Social Network aufmacht oder an Bedeutung gewinnt, springen die Marketer auf: Wie kann man in jener App, über die sich Nutzer austauschen, Werbebotschaften platzieren? Wie können Marken in geschlossene Zirkel eindringen? Wann werden es Anzeigen auf dieser neuen Plattform angeboten? – Dabei sind die Nutzer die ganze Werbung satt. Sie tun ihrerseits alles, um Marketinggeschrei auszusperren. Sie wollen dann etwas kaufen, wenn sie es brauchen. Personalisierte Werbung ist eine Möglichkeit, aber sie befindet sich in Deutschland immer noch völlig in den Kinderschuhen. Zahlreiche teure Kampagnen mit den so differenzierten aber selten wirklich ausgereizten Targeting-Möglichketen etwa auf Facebook sprechen da eine beredte Sprache. (Jedenfalls für die, die zuhören. Die anderen wundern sich nur, warum ihr Werbegeld verbrennt.) Tatsächlich kann eben in diesen digitalen Fluten nur noch das Unternehmen punkten, das (auch über Gesichter!) Vertrauen aufbaut und die (potentiellen) Kunden und Empfehler anzieht. Das meiste andere ist oft nur ein häufig ziemlich teures Wettrennen mit den Nutzern.

11. Das alles ist nur die Spitze des Eisbergs
Die fehlende Digitalkompetenz in der Kommunikation einer Vielzahl deutscher Unternehmen aber ist letztlich auch Indikator dafür, woran es wirklich hapert. Die Herausforderungen von Industrie 4.0 und deren Folgen für Prozesse und auch den Arbeitsmarkt sind nicht annähernd verinnerlicht. Hier muss sich schnell und fundiert etwas ändern, sonst sind womöglich Contentstrategien in wenigen Jahren eines unserer geringeren Probleme. Aber das ist nicht mein eigenes Kernfachgebiet, darüber sollen andere schreiben.

11 + 1. Sie sollten keinen Anleitungen und Thesen glauben – auch nicht diesen!
Die Disruption in allen Bereichen ist das Merkmal dieser Zeiten. Wer linear denkt oder sich an Regeln und Lehrsätze klammert, hat schon verloren. Hinzu kommt, dass die deutsche Kultur traditionell wenig Raum für Fehler und Scheitern lässt. Wer aber Misserfolge nicht als Teil des Prozesses einkalkuliert, probiert auch nichts aus. Wer nichts ausprobiert, kann nichts Neues entdecken. Wer auf altbewährten Schienen bleibt, fährt buchstäblich mit dem Bummelzug aufs Abstellgleis. Vergessen Sie starre Paradigmen (ohne allerdings dabei den gesunden Menschenverstand und das Fachwissen mit abzulegen)! Werden Sie zu Vorreitern statt zu Nachmachern. Viel Erfolg dabei!


Dr. Kerstin HoffmannDie Autorin: Dr. Kerstin Hoffmann berät und unterstützt Unternehmen sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in digitalen Strategien, Public Relations und Corporate Blogging. Sie gibt Workshops, hält Vorträge und schreibt Bücher. Ihr Blog “PR-Doktor” ist laut Ebuzzing eines der führenden deutschen Blogs über digitale Kommunikation. Sie wollen mehr darüber erfahren, was Kerstin Hoffmann für Ihr Unternehmen tun kann?


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