Sonntag, 22. Mai 2016

Haftung für fremde Bilder: Was das Amazon-Urteil für andere Plattformen bedeutet


Haftung für fremde Bilder: Was das Amazon-Urteil für andere Plattformen bedeutet
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13.04.2016, 14:00 Uhr
Amazon ist für rechtswidrige Bilder seiner Verkäufer haftbar – das hat das Landgericht Berlin kürzlich entschieden und den Algorithmus als Grund genannt. Was bedeutet das Urteil für andere Plattformen, die ähnlich agieren?

Mit der Abschaffung des Mindestbestellwerts gehören Sammelbestellungen bei Amazon jetz…


Warenlager bei Amazon. (Foto: hnnbz / flickr.com, Lizenz: CC-BY )
Es war eine empfindliche Niederlage für den zweitgrößten Onlinehändler der Welt: Vor dem Landgericht Berlin unterlag Amazon kürzlich dem Davidoff-Konzern. Der hatte geklagt, weil ein Verkäufer auf der Webseite des US-Händlers ein Bild veröffentlichte, an dem Davidoff die Nutzungsrechte besitzt.
Der Argumentation Amazons, dass man nicht für das Verhalten seiner Verkäufer verantwortlich sei, folgte das Gericht nicht: Durch seinen Algorithmus nehme es Einfluss auf die Bilderauswahl, hieß es in der Begründung des Urteils. Damit sei der Onlinehändler auch für Verstöße gegen Nutzungsrechte haftbar.
„Zu erwarten war das Urteil in dieser Form nicht“, sagt Kilian Kost, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke in Köln. Mit der Entscheidung haben sich die Richter von der bisherigen Richtlinie verabschiedet, dass Plattformen erst bei Kenntnis eines Verstoßes haften. Durch das aktuelle Urteil hafte ein Plattformbetreiber nun schon vor Kenntnis, sagt Martin Bahr von der Kanzlei Dr. Bahr.
Die Argumentation des Landgerichts Berlin sei nicht komplett von der Hand zu weisen, sagt Kilian Kost. Die juristisiche Spitzfindigkeit, um die es sich hier dreht: Ist ein Algorithmus vom Mensch gemacht oder von einer Maschine? „Das Landgericht Berlin argumentiert, dass es nicht darauf ankommt, wer einen Algorithmus erstellt hat“, so Kost. „Dann haftet der Betreiber wie ein Mensch.“
Was andere Plattformbetreiber nun erwartet
Was bedeutet das nun für andere Plattformen? Müssen sie alle Fotos erst prüfen, bevor sie auf der Seite angezeigt werden?
Bleibt es bei der Argumentation des Landgerichts Berlin, könnte das tatsächlich passieren. Bahr macht das am Beispiel von Google deutlich: In der Bildersuche seien Inhalte klar als fremde Elemente erkennbar, die Links gehen auf fremde Webseiten. Wenn die Suchmaschine aber nun stärker in den Verkaufsprozess eingreife, indem sie beispielsweise bei Hotelbuchungen Thumbnails von den jeweiligen Übernachtungsmöglichkeiten zeige, wäre sie nach dem Urteil des Landgerichts Berlin auch für rechtswidrige Inhalte haftbar. „Das Urteil ist für diejenigen relevant, die sich die Inhalte ihrer Verkäufer zu Eigen machen“, so Bahr.

„Das Urteil ist nur konsequent“


Das Beispiel lässt sich auch auf Händler wie Ebay und Co. übertragen. „Wenn sich die Ansicht durchsetzt, dann ist nicht nur Amazon betroffen, sondern auch alle anderen Plattformen, auf denen Bilder per Algorithmus verteilt werden“, so Kilian Kost. Zwar räumen Verkäufer die Nutzungsrechte an einem Bild gewöhnlich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ein. In einem Fall wie bei Davidoff funktioniert dies allerdings nicht: „Amazon konnte keine Rechte an den Bildern erwerben, weil der Händler dafür nicht befugt war“, so Bahr. „Das Urteil ist also nur konsequent.“
Plattformen wie Facebook, bei denen ein Nutzer etwa ein Profilbild eigenverantwortlich hochlädt und nicht der Algorithmus über die Anzeige bestimmt, sind von dem Urteil übrigens nicht betroffen: Weil die Seite dort nicht aktiv eingreift, haftet dort weiter der User, der Plattformbetreiber nach wie vor erst bei Kenntnis.
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Amazon-SEO: Der ultimative Ratgeber für EinsteigerWarum man das Amazon-Urteil nicht überbewerten sollte
Allerdings stellt sich die Frage, ob das Urteil in höheren Instanzen bestehen bleibt. „Gar keine rechtsverletzenden Inhalte auf seiner Seite zu haben, lässt sich auf einer Plattform mit externen Verkäufern kaum vermeiden“, sagt Kost. Er zeigt sich gegenüber dem Urteil skeptisch: „Ob der Gesetzgeber gewollt hat, dass ein Algorithmus eine Plattform haftbar für Dinge macht, von denen sie keine Kenntnis hat, wage ich zu bezweifeln.“
Bevor der Bundesgerichtshof nicht über den Fall entschieden hat, ist das Urteil daher auch noch nicht richtungsweisend. Er könne sich auch vorstellen, dass die Gesetzgebung einfach entsprechend angepasst werde, damit ein Händler nicht automatisch für Fehler seiner Verkäufer hafte, so Kost.

Gerade für kleinere Plattformen, die keinen ganzen Apparat an Rechtsanwälten beschäftigen, wäre das eine gute Nachricht.

http://t3n.de/news/haftung-fuer-fremde-bilder-amazon-urteil-landgericht-berlin-696514/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Fühlst+du+dich+sicher+im+Social+Web%3F

Dienstag, 17. Mai 2016

Controlling in Internet-Agenturen: Warum Stundenerfassung Quatsch ist


Controlling in Internet-Agenturen: Warum Stundenerfassung Quatsch ist [Kolumne]
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12.05.2016, 19:07 Uhr
Lange dachte ich, der einzige Weg, eine Internet-Agentur aus Kostensicht effizient zu führen, wäre ein möglichst umfassendes Controlling. In einer Agentur muss das zwingend auf der eingesetzten Zeit der Mitarbeiter basieren, die für Projekte eingesetzt wird. Nach und nach realisiere ich jedoch, dass das, was eigentlich Entscheidungsgrundlage für Effizienzsteigerungen und Verbesserungen sein sollte, regelrecht kontraproduktiv ist. In der Transformiert-Kolumne lest ihr, warum.

(Foto: Shutterstock)
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Verkaufen von Zeit, wenn Business-Value gefragt ist
Seit jeher rechnen wir in der Digitalwirtschaft unsere Leistungen nach Zeit ab. Wir setzen je nach Rolle des Mitarbeiters (Developer, Integrator, Projektmanager, Berater etc.) einen Preis pro Zeiteinheit fest und verrechnen dann die eingesetzte Zeit entsprechend. Die Mitarbeiter haben eine gewisse Arbeitszeit zu leisten, erhalten für diese definierte Zeit auch ein Gehalt und verursachen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Agentur auf diese Weise den Hauptteil der Kosten. Das scheint in sich geschlossen logisch und stringent.

Eine genaue Abrechnung der Zeit bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. (Foto: Apple)

„Meist sieht die Soll-Kalkulation von Agenturen nicht so aus wie die Realität.“

Der Kunde hingegen will ein Deliverable erhalten. Er will ein Gewerk oder ein Resultat erhalten, das er für sein Business einsetzen kann. Es soll von möglichst guter Qualität sein und möglichst schnell geliefert werden. Es soll ihm einen Nutzen stiften, der ihn in seinem eigenen Geschäft einen Vorteil verschafft. Das Deliverable soll also einen Business-Value haben. Im Idealfall deckt das Entgelt, das der Kunde für den Business-Value des Deliverables zu zahlen bereit ist, den Preis, den die Agentur für die Summe der dafür aufgewendeten Zeit verlangt. Alle sind zufrieden.

Jetzt ist das mit dem Idealfall wie mit dem Wolf in der Schweiz: Er kommt nur selten vor. Die Regel ist eher, dass entweder der Kunde oder die Agentur die Erwartungen zurückschrauben muss. Meist sieht die Soll-Kalkulation von Agenturen nicht so aus wie die Realität. Die Realität ist meist signifikant schlechter.
Pseudo-Controlling
In vielen Agenturen kommt daher irgendwann in diesem Punkt eine gewisse Bewegung rein. Man sensibilisiert sich gegenseitig für das Thema, rechnet sich vor, was man für Margen hätte und was man mit dem Geld alles tun könnte, wenn man denn nur alle Stunden, die auf das Projekt gebucht wurden, auch abrechnen könnte. Ein solides Dienstleistungs-Controlling habe ich bisher nur ganz selten gesehen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Leute, die im Agentur-Management sind, haben in den seltensten Fällen das notwendige Wissen zur Kostenrechnung. Dass die Branche mit ihren Eigenheiten (aus der Sicht der Old Economy) noch jung ist, tut dann sein Übriges dazu. Es fehlen schlicht etablierte Konzepte wie wir sie zum Beispiel in der industriellen Produktion kennen. Und so sind denn mehr oder minder kreative und ausgefeilte Konzepte im Einsatz, um zumindest einen gewissen Anhaltspunkt über die Rentabilität der Projekte zu erhalten.
Spannend finde ich, dass meist die Resultate von Projekt zu Projekt wieder anders interpretiert werden. Bei Projekten, die grundsätzlich gefallen, aber im Minus sind, werden dann allerlei Soft-Factors „rein-monetarisiert“ (zumindest mental). Projekte, welche in Ungnade gefallen sind, bleiben dies meist auch, wenn sie rentabel sind. Das finde ich persönlich nicht einmal unsympathisch, auch wenn es aus objektiver Sicht grober Unfug ist, zeigt es doch, dass die ökonomische Komponente nicht immer über allem steht.
Stundenerfassung

„Die Mutter jeder Kostenrechnung ist die Stundenerfassung.“

Die Mutter jeder Kostenrechnung ist dabei eben diese Stundenerfassung. Bei den allermeisten Mitarbeitern höchst unbeliebt. Denn zum einen fordert sie vom Mitarbeiter eine ganze Menge Disziplin ab, zum anderen ist sie von der Arbeitsweise her nur für ganz wenige Mitarbeiter geeignet. In Agenturen lebt vieles von Impulsen, von schnellen und von langsamen Phasen. Das konstante Tracken von Zeit versucht hier Fakten zu schaffen, wo gar keine klaren sind. Denn die aufgewendete Zeit steht meist nur in sehr abstraktem Zusammenhang zum Deliverable und damit zum Business-Value für den Kunden. Und genau das ist der Kern des Problems. Denn der Kunde versteht meist nicht, warum Feature A bedeutet, dass x Stunden eingesetzt werden müssen. Nicht, weil er es beurteilen könnte, nein, sondern weil das Feature A für ihn einen gewissen Business-Value hat. Liegen die Kosten für ihn nicht im Verhältnis zum Business-Value, versteht er den Aufwand nicht. (Nicht zu verwechseln mit dem Kunden vom Typ „Viel Ahnung von nichts“, der einfach alles ganz einfach findet und jeden Aufwand in Frage stellt).


Nicht immer lässt sich der Umfang eines Software-Projekts gut einschätzen.
Erst recht schwierig wird es, wenn die aufgewendete Zeit schwankt. Aber genau das ist eben Software-Development; nur annähernd einschätzbar. Wer etwas anderes behauptet, hat bisher nur Templates integriert. Der Kunde geht aber davon aus, dass jeder Schritt völlig kalkulier- und einschätzbar ist. Er ist sich der teilweise explorativen Art dieser Arbeit nicht bewusst. Als hätte der (pflichtbewusste) Developer darunter nicht schon genug zu leiden, kommt jetzt auch noch die Agentur und pfercht ihn in das Korsett der Stundenerfassung. Toll sind auch die peinlich genauen Rapporte, darauf fußende Gespräche, wenn die Zeiten schlecht sind. Das sind alles Dinge, die wirklich gute Entwickler meiden wie die Pest. So auf jeden Fall meine Erfahrung.
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Und diese Stundenerfassung fördert eben gerade die falsche Auslese. Werden Zeiten genau getrackt, und jede Fehlzeit angemahnt oder „besprochen“, wird der Entwickler dazu übergehen, übertrieben zu schätzen. Die Agenturleitung wird dann zwei, dreimal mit diesen Schätzungen in Pitches gehen und merken, dass sie völlig überteuert sind. Beim nächsten Pitch lassen sie die Schätzung der Entwickler im Raum stehen und machen einen günstigeren Preis. Das Controlling wird dann aber trotzdem auf diesen Preis setzen und wieder bekommt der Entwickler die Kritik ab. Das sind die typischen Trampelpfade, die sich ergeben. Ein idealer Nährboden für Frustration für alle.
Zudem, wird die Arbeitszeit so detailliert getrackt, ergeben sich in der Regel eine Menge Überstunden. Die Mitarbeiter, die viel Zeit brauchen und daher lange im Office bleiben, haben viel Überzeit, jene, die wenig Zeit geloggt haben, stehen in einem schiefen Licht. Es liegt aber in der Natur eines guten Entwicklers, dass er eben in kürzerer Zeit bessere Deliverables abliefert. Misst man mit der Skala „Mehr Zeit geloggt gleich mehr Einsatz“, belohnt man konsequent die falschen. Und die guten Entwickler gehen über kurz oder lang.
Minimale Zeiteinheit: Ein Tag

Wird Arbeitszeit in einer Agentur sehr genau erfasst, entstehen schnell Überstunden. (Foto: Shutterstock )
Was kann man dagegen tun? Ich denke: jede Menge. Anfangen würde ich damit, dass ich nur noch Arbeitstage logge und diese Tage auch nicht vom Entwickler selbst sondern vom Teamleiter. Das bedingt ganz bewusst ein paar Dinge:
  1. Sensibilisierung beim Kunden Der Kunde wird, vor allem mit mittleren und kleinen Agenturen, erstmal nicht verstehen, dass man die Zeiterfassung nur auf einen Tag genau macht. Es kostet doch jede Stunde. Erklärt man ihm aber, dass Softwareentwicklung keine exakte Wissenschaft ist und dass die Stundenerfassung sehr viele negative Effekte hat, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das sehr wohl verstanden wird.
  2. Ein Tag ist ein Tag Es liegt in der Natur unseres täglichen Lebens, dass es solche und solche Tage gibt. An manchen Tagen gelingt alles und an anderen einfach fast nichts. Das muss man auch im Projektgeschäft akzeptieren. Indem man alle Tage einfach als eine Einheit loggt, gleicht man eine aufkeimende (mentale) Erwartung aus, es müsse immer alles gleich super laufen. Thomas Layh schreibt dazu in seinem Blog :
    „Wir sind keine Maschinen, wir nutzen sie nur zur Arbeit.“

    Mit dem viel unschärferen Zeit-Tracking in Tagen statt Stunden trägt man diesem Umstand Rechnung.
  3. Überstunden gibt es keine Werden keine Stunden getrackt, gibt es auch keine Überstunden. Das heißt nicht etwa, dass der Mitarbeiter, wenn es das Projekt erfordert, mal nicht länger Arbeiten müsste. Wie gesagt, ist ein Tag ein Tag. Manchmal ist es halt so, dass man sich durchbeißen muss, an anderen Tagen kann man das wieder kompensieren. Für das Management von Agenturen sind Überstundenberge ein Gräuel (zu Recht). Durch das Tracking in Tagen ist der Mitarbeiter selbst verantwortlich, möglichst schnell einen Zeitausgleich zu machen. Das Agentur-Management ist gefordert, diese Freiräume auch zu gewährleisten. Der Benefit ist für Mitarbeiter wie auch die Agentur groß; Der Mitarbeiter hat weniger Druck und Stress und die Agentur muss sich nicht mit Stundenabrechnungen, Überzeitdiskussionen etc. herumschlagen. Und weniger Ärger für alle ist es allemal.
Paradigmen-Wechsel im übergeordneten Sinn
In meinem Artikel zum Tag der Arbeit habe ich geschrieben, dass wir in der Wirtschaft ein Modell finden müssen, das den Wert der Arbeit nicht mehr primär an die mit Arbeit verbrachte Zeit knüpft, da die Effizienzgewinne durch die technologischen Fortschritte die notwendige Arbeitszeit seit Jahrzehnten verkürzt. Das wird auf Dauer von unserem System her nicht gut gehen. Es wird immer weniger Zeit der Menschen benötigt, um Wertschöpfung zu generieren.
Der Mensch selbst wird aber weiter benötigt. Wir täten also gut daran, das Entgelt für die Arbeit eines Menschen möglichst bald an den Business-Value zu knüpfen. Ich weiß schon, dass das kein leichtes Unterfangen ist. Nicht von ungefähr kommen immer mehr Dienstleistungen als Produkt oder Flat-Rate-Services daher. Der Kunde kann den Zusammenhang zwischen Business-Value und zu entrichtendem Entgelt schlicht viel besser einschätzen.
Modularisierung von Dienstleistungen
In Agenturen mit stark repetitivem Arbeiten kann man das schon recht einfach umsetzen, indem man die Dienstleistungen modularisiert und auch in der Entwicklung und Produktion versucht, möglichst konfigurierbaren und damit universell einsetzbaren Code zu erstellen. Damit rückt dann auch die Zeiterfassung in den Hintergrund, weil ein solches Vorgehen den Aufwand für Features sowieso stark reduziert. Der Preis für die Funktionalität richtet sich weiter nach dem Business-Value für den Kunden.

Und dieser Value sinkt nicht, nur weil man weniger Aufwand hatte, um das Feature bereitzustellen. Und damit wären wir wieder bei dem, was wir in Agenturen ja eigentlich wollen: mehr gesunde Effizienz, mehr zufriedene Mitarbeiter und Kunden und mehr Gewinn am Ende des Jahres.

http://t3n.de/news/controlling-internet-agenturen-692507/?utm_source=t3n-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Diplom%3F+Brauchst+du+nicht%21

Dienstag, 10. Mai 2016

Backlinks: 10 Punkte, die sich beim Linkaufbau in den letzten Jahren verändert haben


Backlinks: 10 Punkte, die sich beim Linkaufbau in den letzten Jahren verändert haben
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20.04.2016, 11:54 Uhr
Backlinkaufbau ist für Suchmaschinen-Optmierer ein wichtiger Faktor, um der zu stärkenden Website mehr Strahlkraft – sprich Sichtbarkeit in der Google-Suche – zu verleihen. In den letzten Jahren hat sich auf diesem Gebiet viel getan. SEO-Experte Jayson DeMers wirft einen Blick auf die Entwicklung der letzten Dekade des Aufbaus von Backlinks.


(Foto: Shutterstock)

SEO: Backlinkaufbau ist sauberer geworden, dank Google
Dass (gute) Backlinks ein Zeichen von Qualität darstellen, ist kein Geheimnis. Aus diesem Grund bestand einst ein Großteil der SEO-Maßnahmen aus dem schon immer unseriösen Backlinkhandel , dem Anlegen von großen Website-Netzwerken und dem Einsatz von Bots, die Links automatisch auf diversen Websites und in Foren setzten, um auf diese Weise möglichst viele Backlinks und „Linkjuice“ für Websites zu erhalten. Spätestens seitdem Google seine Qualitätsinitiative in Form der Penguin-Updates lancierte, ist der Aufbau von Linknetzwerken und die Arbeit mit ähnlichen Tricks um einiges schwieriger und riskanter geworden.
1. Unseriöser Backlinkaufbau: Penalties sind härter geworden

Die Generierung von Backlinks über das Setzen von Links auf beliebigen Website ist nicht mehr zeitgemäß. (Bild: Shutterstock )
Im Zuge der Penguin-Updates haben viele Websites, die auf Linknetzwerke und andere halbseidene Methoden setzten, einen „Schuss vor den Bug“ bekommen. Die Seiten haben massiv an Sichtbarkeit verloren und werden in Sachen Sichtbarkeit um Monate oder gar Jahre zurückgeworfen. Es ist zwar möglich, dass sich Websites wieder von dem Kick ins Abseits erholen, dafür müssen sie den Linkspam aber wieder abbauen und verstärkt auf Qualität und saubere Arbeit setzen.
2. Backlink ist nicht gleich Backlink
DeMers erläutert weiter , dass es noch vor zehn Jahren egal war, woher ein Link stammte, Hauptsache er führte auf die jeweilige Seite. Sogar ein beliebig gesetzter Link in ein Forum, ein mit einem Link erweiterter Kommentar auf irgendeinem Blog, ein Artikel-Snippet mit Quellen-Link in einem automatisch aggregierten News-Feed oder einem Community-Blog, galt als wertvoll.
Heutzutage wissen Foren-Admins und Seitenbetreiber, dass Spamlinks von Google bestraft werden und achten darauf, dass diese schnell wieder von der Seite verschwinden. Falls Google sie erkennt, erhält die Seite ein „Penalty“. Außerdem werden die als Spam interpretierten Links in ihrem Wert reduziert. Erkennt Google ein Muster an Spamlinks, kann man sich darauf gefasst machen, dass eine Seite an Sichtbarkeit verliert.
3. Interne Links verlieren weiter an Wert
Dass Links von Fremddomains mehr Wert besitzen als Links von der eigenen, war seit jeher so, da externe Verlinkungen ein Zeichen von Glaubwürdigkeit darstellen. Interne Links hingegen sind praktisch, um den Leser auf weitere interessante Artikel und Landinpages aufmerksam zu machen. Doch um die eigenen Seiten zu stärken, besitzen sie heute so wenig Wert wie nie, so DeMers.
4. Gastartikel: Die beste Art, wertvolle Backlinks zu erhalten

Gastartikel sind der „Goldstandard“, so DeMers. (Bild: Shutterstock )
Es zeigt sich schon nach den ersten Punkten, dass es nicht mehr so leicht ist, auf die Schnelle „billige“ Backlinks zu bekommen. Um bei Google gut im Kurs zu stehen, bedarf es mittlerweile viel Aufwand – und inhaltliche Qualität. Um wertvolle Links zu erhalten, sollte man Gastartikel auf Fremdpublikationen veröffentlichen, meint DeMers. Sie gelten seiner Ansicht nach als Nonplusultra des Linkaufbaus. Der Fokus dieser Maßnahme liegt darauf, qualitativ hochwertigen Content zu produzieren, der Aufmerksamkeit auf sich zieht und neue Leser respektive Kunden generieren kann. Diese Art von Content bringt letztlich sogar noch mehr als nur einen SEO-Wert.
Das Verfassen von Gastartikeln zieht kein Penalty nach sich. Außerdem ist diese Art der Linkbuilding-Maßnahme weniger kompliziert als der Aufbau eines Backlink-Netzwerks. Sie funktioniert nicht in allen Geschäftszweigen, doch dort wo sie funktioniert, ist sie den Aufwand wert.
5. Guter Content ist Gold wert
Auch wenn die Gastautorschaft ein toller Link-Hebel ist und den Autor wie die Marke hinter der Person markant hervorhebt, heißt das noch lange nicht, dass jedes Medium jeden Schreiber als Gastautor zulässt. Vor allem, seitdem bekannt ist, dass genau diese Methode ein optimaler Weg des Linkbuildings darstellt, haben Medienoutlets ihre Qualitäts-Standards für Gastautoren merklich angehoben.

Beim Aufbau von Backlinks gilt: Content und Qualität sind King. (Bild: Shutterstock )
Das bedeutet, dass es immer schwieriger wird, als Gastautor in bekannten Medien aufzutreten. Es ist daher erforderlich, gute Beziehungen zu den verantwortlichen Redakteuren und Webmastern aufzubauen – und sich beim Schreiben ins Zeug zu legen.
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Das Veröffentlichen von Pressemeldungen galt als eine der weiteren „schnellen“ Linkaufbaumaßnahmen. Gibt es nur eine Kleinigkeit zu vermelden, wurde die Meldung inklusive Link auf einem der einschlägigen Hubs zur Veröffentlichung von Pressemitteilungen gepostet. Google ist diese Masche bekannt und wertet Links von Presseverteilern ab, so DeMers.
7. Risikofaktor: Link-Texte mit „harten“ Keywords
Vor Jahren war es Gang und Gäbe „harte Linktexte“ zu nutzen. Sie enthalten die relevanten Keywords und zahlten direkt auf das dazugehörige Ranking ein. Heutzutage erkennen Googles Algorithmen diese Tricks, sodass das „unnatürliche“ Setzen harter Ankertexten, um Suchergebnisse zu manipulieren, schnell erkannt wird und zur Abstrafung führt. Die Lösung ist ein natürliches Linkprofil mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ankertexte – idealerweise organischen Ursprungs.
8. Verdient euch die Backlinks
Wie schon unter Punkt 4 erwähnt, gibt es bessere Wege als Links manuell auf anderen Seiten zu hinterlassen. Neben dem Verfassen von Gastbeiträgen zählt dazu auch das Produzieren guter Inhalten auf der eigenen Webpräsenz. Produziert ihr einzigartige Inhalte auf eurer Seite, kommen die Verlinkungen fast von ganz alleine, argumentiert DeMers.
In diesem Kontext solltet ihr nicht vergessen, dass nicht nur eure Leser, sondern auch Google Wert auf gute Inhalte legt, die entsprechend gewürdigt werden.
9. Linkaufbau: Es ist leicht und kompliziert zugleich
Während Google den sauberen Linkaufbau im Grunde erleichtert hat – man muss „nur“ guten Content produzieren, veröffentlichen und teilen – ist das Unterfangen gewissermaßen auch schwieriger geworden.
Denn wenn ihr auf die Methode setzt, sich Links zu verdienen, und so darauf baut, eingehende Links durch guten Content zu erhalten, braucht ihr ein bestehendes Publikum oder zumindest ein gewisses Maß an Autorität. Als Startup oder kleines Unternehmen, das ganz von vorne anfängt, ist dieser Ansatz kaum zu bewältigen. Hier könnte Unterstützung existierender Autoritäten helfen – beispielsweise durch einen Gastbeitrag.
10. Es geht nicht nur ums Ranking
Wie diesem Artikel zu entnehmen ist, geht es nicht ausschließlich darum, die beste Position im Suchmaschinenranking zu erhalten, auch wenn dieser Faktor von besonderer Relevanz ist. Links stärken die Sichtbarkeit der Marke und die Reputation der Autoren. Auch der Referral-Traffic sei nicht zu verachten.
Wie DeMers treffend zusammenfasst, geht es mittlerweile in erster Linie darum, Kunden hervorragenden Content zu liefern, der Mehrwert liefert und wertvoll ist. Jeder Artikel auf der eigenen oder einer fremden Seite liefert mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit – und darüber hinaus eingehende Links.




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