Dienstag, 10. November 2015

Investment von klein bis groß: In diese 5 Technologie-Branchen solltet ihr investieren



Investment von klein bis groß: In diese 5 Technologie-Branchen solltet ihr investieren
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24.10.2015, 12:04 Uhr
Wir neigen dazu, den technologischen Fortschritt kurzfristig zu überschätzen und gleichzeitig langfristig zu unterschätzen. Lesen wir in den Medien Meldungen zu technologischen Durchbrüchen, sind wir meist enttäuscht, wenn wir ein paar Monate später diese Technologie nicht in Produkten sehen. Daraus schließen wir dann, dass sich „Technologie xy nicht durchsetzt“. In Tat und Wahrheit aber finden alle grundlegenden technologischen Entwicklungen früher oder später in die Anwendung.

(Grafik: Shutterstock)
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Technologische Errungenschaften
Die meisten Menschen machen den Fehler, dass sie technologischen Fortschritt in der Forschung mit der Verwendung dieser Technologie durch die Gesellschaft verwechseln. Denn in einem ersten Schritt muss eine Technologie errungen werden. Das geschieht durch Grundlagenforschung und in der Regel durch massiven Ressourceneinsatz. Das Resultat ist ein technologischer Durchbruch, dessen Einsatz sich aber noch nicht ökonomisch legitimeren lässt. Allgemein sprechen wir von fehlender Marktreife. Diese hat in der Regel zwei Dimensionen: Die Zuverlässigkeit und Qualität einer Errungenschaft und die mangelnde Fähigkeit zu akzeptablen Kosten produziert zu werden. Eine Technologie ist also entweder noch nicht gut genug oder noch zu teuer. Oder aber meist beides.

Technologischer Fortschritt wird oft mit der Verwendung der Technologie durch die Gesellschaft verwechselt. (Grafik: Shutterstock )
In einem zweiten Schritt geht es darum, wie und in welcher Geschwindigkeit neue Technologien durch die Gesellschaft adaptiert, also verwendet, wird. Dies hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab:
Wieviel Nutzenzugewinn kann die Technologie der Gesellschaft bringen?
Je besser eine Technologie Probleme der Menschheit löst, desto schneller wird sie adaptiert. Die Probleme reichen von komplexen Krankheiten zu solch banalem wie der Wasserverbrauch einer Toilette. Kleine alltägliche Probleme gehen in der Regel großen Fragen vor. So als allgemeine Regel.
Gibt es bereits eingeführte Technologien (und Produkte), welche durch die neue Technologie einen starken Nutzenzugewinn generieren?
Probleme der Menschheit lassen sich mehr denn je durch die Kombination von verschiedenen Technologien lösen. So konnte zum Beispiel das Internet wie wir es kennen erst richtig allumfassende Anwendung finden, als es mit der Mobilfunktechnologie allgegenwärtig wurde. Die Kombination der Technologie brachte die Lösung.
Wann wird es für Investitionen interessant
Aus dem obenstehend geschilderten Sachverhalt lässt sich ableiten, dass für Investitionen primär mal der zweite Abschnitt, also die Adaption der Technologie durch die Gesellschaft, von Interesse ist. Es ist nur selten interessant, in Grundlagenforschung zu investieren, es sei denn, ihr könnt klare Wege aufzeigen, wie ihr eine neu errungene Technologie zur Adaption bringt. Das wird es in der Regel nur bei strategischen Investoren gegeben.
Ich als Kleinanleger?
Als Kleinanleger, und damit meine ich bewusst nicht den Kleinspekulanten, sollte ich mich also auf Unternehmen und Branchen konzentrieren, welche entweder:
  • Eine existierende Technologie in klar absehbarer Zeit an die Frau bringen können
  • Verschiedene Technologien kombinieren, um eine neue Anwendung in der Gesellschaft zu kreieren
Dabei muss das so geschaffene Produkt ein gesellschaftliches Problem lösen. Und damit sind soweit alle Grundvoraussetzungen gegeben, welche eine Branche respektive eine Branche erfüllen muss, um investitionswürdig zu sein.
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Das sind die Top-10-Arbeitgeber der deutschen DigitalbrancheÜberblick über investitionswürdige Branchen
Hier eine kleine Liste von Branchen von denen ich denke wir könnten eine entsprechende Entwicklung sehen:
Batterietechnologie

In der Akkutechnologie ist noch viel Luft nach oben.
Es gibt so viele Anwendungen, die nur darauf warten, dass leistungsfähigere Batterien verfügbar werden. Vom Elektroauto mit einer Reichweite, welche Verbrennungsmotormodellen ebenbürtig ist, über Elektroflugzeuge und Elektro-Kettensägen bis hin zum Smartphone, das eine Woche hält. Stark verbesserte Batterietechnologie wird unser Leben grundlegend verändern. Ich erwarte in den nächsten Monaten verschiedene Neuerungen in diesem Bereich. Die Kosten für Batterien werden weiter stark sinken, was die Adaption weiter beschleunigt. Unternehmen, die davon stark profitieren, wie zum Beispiel Tesla, laufen so systematisch in eine bessere Position.
Prothesen






<div class="player-unavailable"><h1 class="message">An error occurred.</h1><div class="submessage"><a href="http://www.youtube.com/watch?v=KPhkVPNKtVA" target="_blank">Try watching this video on www.youtube.com</a>, or enable JavaScript if it is disabled in your browser.</div></div>
Prothesen haben in den letzten Jahren einen enormen Wandel durchlebt. Ein Wandel, der primär durch den Einsatz von neuen, verbesserten Materialien getrieben war. In den letzten 24 Monaten hat die Digitalisierung nun richtig durchgeschlagen und wir sehen Prothesen, die wir so noch vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten hätten. Das Video oben bringt auf den Punkt. Ich erwarte, dass diese Art von Technologie in den nächsten fünf Jahren auf dem Markt Einzug halten wird und das Leben von Menschen mit so einer Behinderung maßgeblich verbessern wird.
Medizin
Die Medizin steht gerade an einem Wendepunkt. Zum einen sinkt in der Bevölkerung die Akzeptanz für die allgemeine Medizin gerade, da die Menschen erkannt haben, dass Medizin erstaunlich wenige sichere Verfahren für komplexere Krankheiten bereithält. Paradoxerweise steht sie technologisch an einem Punkt, an dem sich ein Paradigmenwechsel ankündigt. Denn die Entschlüsselung des menschlichen Genoms, gepaart mit der enormen Leistungssteigerung der Rechnerkapazitäten, ermöglichen es nun, Wirkstoffe virtuell zu entwickeln. Anstatt nach dem Try-&-Error-Verfahren in unzähligen Versuchsreihen Wirkstoffe zu finden, welche in einer gewissen Bandbreite von Konstellationen wirken, können die Modelle berechnet werden. Dies beschleunigt zum einen den Prozess enorm, macht ihn aber auch erheblich günstiger. Zudem ist mit dieser Entwicklung der Grundstein gelegt für eine stark individualisierte Medizin, welche ganz allgemein als Schlüssel zur medizinischen Revolution gilt.
Baubranche
Ein Haus zu bauen ist unglaublich aufwändig. Vor allem in Europa ist das ein komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Leistungserbringern und Zulieferern. Und erstaunlich ineffizient. Beginnend bei der Planung und Koordination über das Kostenmanagement bis hin zur Erstellung der Zulieferungskomponenten können erhebliche Verbesserungen vorgenommen werden. Hier kann die Digitalisierung verschiedene Beiträge leisten und ich erwarte, dass wir bald Generalunternehmen sehen, welche als Tech-Companies nur die Koordination und Vermittlung übernehmen werden. Häuser bauen mit einem optimierten, digital gestützten Konzept. Eine Art Uber für die Baubranche. Zudem wird der 3D-Druck Einzug halten. Ob das nun für das gesamte Gebäude ist, wie in China von einem Anbieter gezeigt, oder aber für einzelne Komponenten, ist erstmal egal. Fakt ist, vieles was heute aufwändig bestellt, herangekarrt und angepasst werden muss, kann vergleichsweise einfach mit 3D-Druckern hergestellt werden. Auf der Baustelle – just in Time. 3D-Drucker verbessern sich gerade rasend schnell und wir werden bald entsprechende Anbieter in der Baubranche sehen.
Finanzbranche

Auch die Zukunft im Bankbereich wird spannend. (Grafik: Shutterstock )
Die Finanzbranche hat das Potenzial aufgrund von neuen Technologien einen zweiten Frühling zu erleben. Vielleicht nicht die Player, welche heute im Finanzsektor dominieren, aber das wirtschaftliche Gebiet ist sehr spannend. Mit dem zunehmenden Wegfall des Bargelds ergeben sich neue Möglichkeiten, etwa für Parallelwährungen, welche andere Segmente als Territorialgebiete berücksichtigen. Das mag auf den ersten Blick total verrückt klingen, aber aus gesellschaftlicher Sicht spricht nichts gegen eine Währungs-Diversität, die auch private Player zulässt. Sie minimiert das Risiko für das gesamte System, reduziert die Transaktionskosten dramatisch und ermöglicht eine crowdbasierte Finanzierungswirtschaft. Der zu Grunde liegende Treiber ist auch hier die Digitalisierung respektive die stark erhöhten Rechenleistungen bei gleichzeitig stetig sinkenden Kosten. Ich denke, es gibt bereits erste zaghafte Anfänge in diese Entwicklung. Ich rechne damit, dass wir in 30 Jahren Banking wie wir es heute kennen nicht mehr sehen werden. Ganz einfach weil es nicht mehr notwendig sein wird.
Paradigmenwechsel
Nun bin ich ja kein Investment-Advisor und ich gebe hier auch keine Investmenttipps im eigentlichen Sinne. Vielmehr möchte ich für die grundlegenden Paradigmenwechsel, welche der technologische Fortschritt möglich macht, sensibilisieren.
Diesen Wechsel vollziehen muss die Gesellschaft schon selbst. Sie macht das in der Regel nicht bewusst und auf einmal, sondern hangelt sich an kleinen, persönlichen Nutzenzugewinnen entlang zu einem einfacheren Leben. Die Wirtschaft versucht in herkömmlichen Modellen so lange diese Nutzenzugewinne zu liefern, bis es nicht mehr geht und es zum Umbruch, zur Disruption, kommt.
Idealerweise sucht ihr euch jetzt Firmen, welche eben nicht in herkömmlichen Modellen erstarren, sondern solche, die die großen Umwälzungen und technologischen Fortschritte in neue Produkte ummünzen können und wollen. Je besser ihr dabei schon versteht, was ein zukünftiges Produkt für euch als Konsument konkret bringen wird, desto besser. Sind zudem die Leute dahinter von unternehmerischem Geist, also bereit, wirklich Neues anzugehen, könnt ihr eigentlich nicht so falsch liegen. Was dann bleibt, ist das „Restrisiko“. Wie immer im Leben.
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